Insgesamt seien in den vergangenen Monaten mehr als 30 Extremisten aus Hamburg - darunter auch eine Frau - nach Syrien aufgebrochen. Einige seien zurückgekehrt. Von ihnen könne eine Gefahr ausgehen.
Hamburg. Gewaltbereite Islamisten und Salafisten haben in Hamburg ein professionelles Anwerbe-System aufgebaut. Dadurch können vor allem junge Menschen innerhalb weniger Tage oder Wochen so radikalisiert werden, dass sie in Richtung Syrien aufbrechen, um dort zu kämpfen. Davor warnt der neue Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz, Torsten Voss, in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt. Eine große Gefahr sieht der Verfassungsschützer in den sogenannten Rückkehrern, die in dem Bürgerkriegsland zu erfahrenen Kämpfern geworden sind. Sie könnten versuchen, jetzt in Deutschland Terroranschläge zu verüben.
In den vergangenen Monaten sind etwas mehr als 30 Extremisten aus Hamburg, darunter auch eine Frau, in Richtung Syrien aufgebrochen. Gut die Hälfte davon hat ihr Ziel erreicht. Mindestens fünf wurden nach Erkenntnissen der Behörden dort bei Kämpfen getötet. Mehrere der ausgereisten Extremisten sind bereits wieder zurückgekehrt.
Auch Links- und Rechtsextremismus stehen weiter im Fokus des Hamburger Verfassungsschutzes. Gerade die sogenannte antiimperialistische linke Szene hat nach Erkenntnissen der Behörde im vergangenen Jahr mehr Zulauf erfahren und tendiert zu mehr Gewalt.