Hamburg wird die Verlängerung des A7-Deckel in Altona wohl selber bezahlen müssen. Der Bund lehnt die Finanzierung von zusätzlichen 1300 Deckel-Metern ab.

Hamburg. Hamburg wird die Verlängerung des A7-Lärmschutzdeckels in Altona wohl selber bezahlen müssen. Einem Bericht von NDR 90,3 zufolge hat der Bund die Finanzierung einer Verlängerung des A7-Deckels um 1300 Meter abgelehnt. Das gehe aus einem Schreiben von Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, hervor, berichtete der Sender am Donnerstag.

Die Autobahn 7 soll bis zum Jahr 2024 vom nördlichen Ausgang des Elbtunnels bis zum Bordesholmer Kreuz erneuert werden. Um erhöhten Anforderungen an den Lärmschutz zu genügen, müssen dazu auf Hamburger Gebiet drei Lärmschutzdeckel errichtet werden: in Schnelsen, Stellingen und Altona. Mit dem Bau des Deckels in Schnelsen soll im Herbst dieses Jahres begonnen werden.

Mit dem Bau des Deckels in Altona soll im Jahr 2019 begonnen werden. Per Gesetz ist der Bund aber nur zur Finanzierung eines Deckels mit einer Länge von rund 730 Metern verpflichtet. Aus stadtentwicklungspolitischen Gründen will Hamburg den Deckel aber um 1300 Meter verlängern.

Nach langer Diskussion hatten die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, CDU, Grünen und FDP den sogenannten Altonaer Konsens übernommen und sich auf einen gemeinsamen Bürgerschaftsantrag dazu geeinigt. Das Parlament beschlossen den Antrag am 4. Juni. „Hamburg will den langen Deckel – das ist die Botschaft“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel dazu.

Zugleich wurden die Hamburger Bundestagsabgeordneten gebeten, sich in Berlin für die Finanzierung der Deckelverlängerung einzusetzen. Der Brief Ferlemanns bezieht sich offenbar auf ein entsprechendes Schreiben der Hamburger Bundestagsabgeordenten.

Unabhängig davon hat die Bürgerschaft mit ihrem Beschluss vom 4. Juni den Senat beauftragt, mit dem Bund über die Finanzierung zu beraten und bis zum ersten Quartal 2015 Planungs- und Finanzierungsgrundlagen vorzulegen. Eine finanzielle Zusage der Bürgerschaft ohne Wenn und Aber gibt es bislang nicht. Man habe aus den Vorgängen um die Elbphilharmonie gelernt, hieß es.

Die Deckelverlängerung bis zur Behringstraße würde nach ersten, groben Schätzungen rund 150 Millionen Euro zusätzlich kosten. Das zusätzliche Geld will die Stadt über den Verkauf von Grundstücken am Rand der A7 einnehmen, auf denen Wohnhäuser gebaut werden sollen. Allerdings gibt es die Befürchtung, dass die Erlöse nicht ausreichen könnten, um die Finanzlücke vollständig schließen zu können.

Einen Teil zur Finanzierung eines langen Deckels könnte auch das Gelände der Autobahnmeisterei beitragen, die dann verlagert werden müsste. Ein entsprechendes Hamburger Begehren habe Ferlemann in seinem Schreiben jedoch abgelehnt, berichtete der NDR.