Einem Bericht zufolge sind die Gespräche über einen Umzug der Amerikaner in die Neustadt bereits „fortgeschritten“. Es käme aber nur eine Anmietung in Frage, zudem gibt es Probleme mit der Sicherheit.

Neustadt. Das US-Generalkonsulat verhandelt offenbar über einen Umzug in das Brahms-Kontor am Holstenwall in der Hamburger Neustadt. Das berichtet NDR 90,3. Das Gebäude in unmittelbarer Nähe der Laeiszhalle befindet sich im Besitz der Gewerkschaft Ver.di. Dem Bericht zufolge sollen die Verhandlungen zwischen Konsulat und Gewerkschaft bereits „fortgeschritten“ sein.

Wie das Abendblatt berichtete, plant das US-Generalkonsulat an der Alster, aus Kostengründen seinen Standort zu verlegen. Das Generalkonsulat könnte in dem Backsteingebäude in der Neustadt einen repräsentativen neuen Standort finden, und gleichzeitig die geplante räumliche Verkleinerung umsetzen.

Das 1931 fertiggestellte Brahms-Kontor war zu weiten Teilen des 20. Jahrhunderts das höchste zivil genutzte Gebäude Hamburgs, während der großen Sturmflut im Jahr 1962 tagte der Krisenstab um den damaligen Innensenator Helmut Schmidt (SPD) im Brahms-Kontor. Danach wurde der Bau für Jahrzehnte als Gewerkschaftszentrale genutzt, ehe Ver.di seinen Hauptsitz nach Berlin verlegte.

Ver.di will nicht verkaufen

Derzeit stehen derzeit etwa sieben Prozent der Flächen im Brahms-Kontor leer. Die Gewerkschaft Ver.di wollte Verhandlungen mit dem US-Generalkonsulat gegenüber dem Abendblatt bislang weder dementieren noch bestätigen. "Ein Verkauf steht definitiv nicht zur Debatte", sagte ein Sprecher. Damit käme nur eine Anmietung der Flächen durch die Amerikaner in Frage. Die Gewerkschaft sei mit der derzeitigen Vermietung “sehr zufrieden“, so der Sprecher weiter.

Das größte Hindernis bei einem möglichen Umzug wäre wohl die Sicherheit des Gebäudes vor Anschlägen. So müsste neben der Ausstattung der Fassade mit Panzerglas ein wirksames Konzept erstellt werden. Der Bereich um das “kleine Weiße Haus“ an der Alster, in dem das US-Generalkonsulat derzeit residiert, ist mit Pollern für den Autoverkehr abgesperrt worden. Zäune riegeln das Gelände ab, das von zahlreichen Polizisten bewacht wird. Ähnliche Maßnahmen wäre auf dem vielbefahrenen Holstenwall wohl nicht vorstellbar.