Urlaubszeit und viele junge Leute, die gerade mit der Ausbildung fertig sind: Aus diesen Gründen stieg die Zahl der Menschen ohne Job leicht an, auch im Bundesdurchschnitt. Doch ein Land im Norden war Gewinner.

Hamburg. Die Agentur für Arbeit legte neue Zahlen für die Entwicklung des Hamburger Arbeitsmarktes vor. Der Sommer hat einen Rückschlag ausgelöst: Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 2300 oder 3,2 Prozent auf 75.325, teilte die Agentur für Arbeit mit. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 7,7 Prozent. Verglichen mit dem gleichen Monat des Vorjahres liege die Arbeitslosigkeit um 2,7 Prozent höher. Die Agentur machte dennoch vor allem saisonale Gründe für den Anstieg verantwortlich. Im Sommer sei regelmäßig ein abgeschwächtes Einstellungsverhalten der Unternehmen zu beobachten. Zusätzlich drängten junge Erwachsene auf den Arbeitsmarkt, die nach dem Abschluss ihrer Ausbildung von ihren Betrieben nicht übernommen wurden.

Im Juni war die Arbeitslosigkeit in der Hansestadt erneut von 7,6 auf 7,5 Prozent leicht zurückgegangen. In der Hansestadt waren 73.019 Arbeitslose gemeldet, das waren 919 oder 1,2 Prozent weniger als im Mai.

Schleswig-Holstein

Die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist im Juli leicht gestiegen. 100 600 Menschen waren arbeitslos gemeldet, das waren 3200 oder 3,3 Prozent mehr als im Juni, teilte die Agentur für Arbeit am Donnerstag in Kiel mit. „Das ist für den Monat Juli eine typische Entwicklung, die wir jedes Jahr registrieren“, erklärte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Agentur. Im Vergleich zum Juli 2013 sei die Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozent gesunken. Die aktuellen Zahlen bedeuteten die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Juli seit 20 Jahren im Norden. Die Quote beträgt 6,7 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 6,8 Prozent.

Bremen

Die Zahl der Arbeitslosen im Land Bremen hat im Juli leicht zugenommen. Die Quote lag bei 11 Prozent, nach 10,8 Prozent im Juni. Vor einem Jahr hatte sie 11,2 Prozent betragen. „Die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Juli beruht im Wesentlichen auf den saisonüblichen Meldungen junger Menschen nach dem Schulende“, teilte der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven, Götz von Einem, am Donnerstag mit. Im Juli waren im Land Bremen 37 600 Menschen arbeitslos gemeldet, 579 mehr als im Juni. Im Baugewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Zeitarbeit habe die Arbeitskräftenachfrage angezogen, teilte die Agentur weiter mit.

Niedersachsen

In Niedersachsen ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli leicht auf 264 727 gestiegen. Die Quote legte auf 6,4 Prozent nach 6,3 Prozent im Vormonat zu, lag aber unter dem Vorjahresstand (6,6 Prozent). Den Anstieg führte Behördenchef Klaus Stietenroth bei Vorlage der Arbeitsmarktzahlen am Donnerstag auf das Ende des Schul- und Ausbildungsjahres zurück. „Im Sommer steigt die Arbeitslosigkeit in der Altersklasse der unter 25-Jährigen immer stark an, da sich viele junge Leute einige Wochen lang arbeitslos melden, bis ihre Anschlussbeschäftigung beginnt“, sagte er. Dieses Jahr sei der Ferienbeginn zudem sehr spät gewesen.

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern dagegen bringt der Sommer den Arbeitsmarkt in Schwung. Die Zahl der Erwerbslosen ist im Juli im Vergleich zum Vormonat um 1000 auf 86 400 gesunken, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel am Donnerstag mitteilte. Die Quote verringerte sich auf 10,4 Prozent. Vor allem die über 50-Jährigen profitierten diesmal, hieß es. In den vergangenen zehn Jahren halbierte sich laut Statistik die Zahl der Erwerbslosen. Im Juli 2004 gab es noch 178 700 Arbeitsuchende, die Quote lag bei 20,1 Prozent. Zum Rückgang trägt allerdings die Demografie bei, jeden Monat gehen rund 1200 Menschen in Rente.

Bundesebene

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli um 39.000 auf 2,87 Millionen Menschen gestiegen. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, ergab sich der Anstieg aber allein aus jahreszeitlichen Gründen wegen der Sommerpause. Insgesamt stehe der Arbeitsmarkt stabil da, erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.

Im Vergleich zum Juli des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden dem Arbeitsmarktbericht zufolge um 43.000 niedriger. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von Juni auf Juli leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent.