Islamist Pierre Vogel hatte schon mehrfach angekündigt, nach Hamburg ziehen zu wollen. Nun lässt er Taten folgen und ist seit Dienstag in Wilhelmsburg gemeldet. Dort hat er eine Wohnung angemietet.

Hamburg. Der islamistische Prediger Pierre Vogel hat seinen Wohnsitz nach Hamburg verlegt. Nach Abendblatt-Informationen hat er sich, seine Frau und seine vier Kinder in Wilhelmsburg gemeldet. Dort soll er einen Untermietvertrag abgeschlossen haben.

Die Wohnung soll einem Bekannten gehören, der sich seit einem Jahr an einem unbekannten Ort aufhält. Der Salafist hatte seinen Umzug nach Wilhelmsburg angekündigt. Erst am Wochenende hat Vogel eine Kundgebung am Hachmannplatz abgehalten.

Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes könnte ein Grund für Vogels Umzug seine möglicherweise abnehmende Bedeutung an seiner alten Wirkungsstätte sein. Die öffentlichen Auftritte Vogels würden seit einiger Zeit auch häufig von anderen salafistischen Predigern kritisiert. „Auch in der salafistischen Szene Hamburgs gibt es bereits kritische Stimmen zu Vogel“, teilte der Verfassungsschutz bereits vergangene Woche mit. Vogel habe angekündigt, insbesondere die Missionierungsarbeit („Dawa-Arbeit“) in Hamburg weiter ausbauen zu wollen.

Die Zahl der radikal-islamischen Salafisten wird in Hamburg aktuell auf etwa 250 geschätzt. Vogel hielt bereits Vorträge in der Taqwa-Moschee in Hamburg-Harburg, die laut Verfassungsschutz einer der wichtigsten Anlaufpunkte für radikale und gewaltbereite Islamisten ist.