Für Angelika Fischer-Menshausen gibt es keine Trennung zwischen privaten und beruflichen Interessen. Auch zu Hause läuft sie mit dem Blick der Diplom-Restauratorin durch die Welt und sucht zu ergründen, woher die Dinge um sie herum ihre Gestalt bekommen haben.
Das Heilen ist ihr Thema, nicht nur das Alte. Sie bringt gern in Ordnung, was im Laufe der Zeit Schaden genommen hat – derzeit in Volksdorfs Ohlendorffscher Villa. „Die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Handwerk finde ich faszinierend“, sagt sie. Dinge nicht nur mit dem Verstand, sondern mit allen Sinnen zu begreifen. Sich zu beschränken auf das, was da ist, nicht neu kaufen, sondern instand setzen. Mit Altem leben, sich umgeben mit Dingen, die Geschichten erzählen.
Als Au-pair-Mädchen in Rom fing sie Feuer. Angereist war sie als Studentin der Soziologie und Psychologie in der Hoffnung, irgendwann einmal Seelen heilen zu können. Dann sah sie die Mutter ihres Au-pair-Kindes an Fresken arbeiten und darin aufgehen. Sie sattelte um. Es musste sein, denn es tat gut. Ihr selbst und den anderen, die die reparierten Dinge sehen und sich wieder an ihnen freuen konnten.
Große Pläne hat sie nicht. Zu ihrem Mann Peter nach Dänemark fahren und gärtnern oder mit ihm in Hamburg Freunde sehen. Schönes freilegen, retuschieren, verstehen. „Ich möchte, dass alles so weitergeht“, sagt sie.