Alexander Bommes lädt fußballaffine Gäste auf das Treptower Badeschiff in Berlin und plaudert mit ihnen charmant über Fußball und andere Themen.
Mehr als die Hälfte der Spiele bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sind bereits vorüber und angesichts der Rundum-sorglos-Berichterstattung von ARD und dem ZDF dürfte sich bei manchem Zuschauer ein Sättigungsgefühl einstellen. Die ARD wagte mit Beginn der parallelen Gruppenspiele trotzdem den Start des WM-Clubs mit Alexander Bommes und bewies damit, dass man doch noch nicht alles gesehen hat bei dieser WM.
Gesendet wird aus Berlin vom Treptower Badeschiff, einem schwimmenden Pool inmitten der Spree mitsamt Strand, Steg und Open-Air-Bar. Der Ort ist geschickt gewählt. Modernes Flair mit - wenn das Wetter mitspielt - romantischer Sonnenuntergangsstimmung bilden den Rahmen, in dem Bommes mit fußballaffinen Gästen gut vierzig Minuten plaudert.
Beim Auftakt am Montag waren die Schauspielerin Karoline Herfurth, der früherer Handballnationalspieler Stefan Kretzschmar und der Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger zu Gast. Bommes entpuppte sich als charmanter und schlagfertiger Gastgeber, dem die Balance zwischen netter Plauderei und ernsthafter Unterhaltung gelang. Verbale Scharmützel mit Kretzschmar, den Bommes als „Oliver Bierhoff des deutschen Fußballs“ vorstellte, gab es einige.
Genauso wie ernstere Themen. So als Hitzlsperger, der sich vor einigen Monaten öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hatte, von Bommes gefragt wurde, ob die Weltmeisterschaft nicht die richtige Bühne für ein Coming out sei. Hitzlsperger antwortete mit Blick auf die restriktive Politik des Weltfußballverbands Fifa in vielen anderen Bereichen: „So, wie ich die Fifa kenne, hat die das verboten.“ Später fügte er hinzu, dass die WM sicher nicht der richtige Ort für ein Coming out sei.
Natürlich macht sich angesichts von Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der Vergabe der WM an Katar Fifa-Bashing besonders gut. Ein Filmausschnitt mit Mario Adorf und einem hineinkopierten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter, in dem es um Bestechung geht, war dann aber doch des Guten zuviel. Nichts desto trotz bot der WM-Klub bei seinem Auftakt kurzweilige Fernsehunterhaltung.