St. Pauli. Der Abend hatte eigentlich nur zwei Themen – und beide waren nicht wirklich schön für Hamburg: der HSV und seine trotz fünfter Niederlage in Folge erzielte Relegation und das Regenwetter. Und so wirklich entscheiden, was jetzt weniger schlimm war, wollte sich kaum einer der rund 300Gäste beim Captain’s Dinner am Sonnabendabend an Bord der „Rickmer Rickmers“. Beides war nicht so erbaulich, eine miese Bundesligasaison mit zumindest vorübergehend erfreulichem Ende und ein 825. Hafengeburtstag, der – um es freundlich zu sagen – ganz nah am Wasser lag.

Ins Gebet habe er den HSV zwar nicht genommen, aber froh, dass zumindest der direkte Abstieg verhindert werden konnte, das sei es schon gewesen, sagte Michel-Hauptpastor Alexander Röder, der mit seiner Nichte Katharina zum 22. Captain’s Dinner, veranstaltet von der Hamburg Messe, gekommen war. Ursprünglich gedacht als Empfang für die Gastschiffe des Hafengeburtstages, hat sich die Veranstaltung längst zu einem gesellschaftlichen Ereignis für Wirtschaft, Politik, Marine und Gesellschaft entwickelt.

Berndt Aufderheide, Gastgeber, Messechef und frisch ernannter Kapitän der Reserve, begrüßte unter anderem die leidensfähigen HSV-Fans Jörg Debatin und Ex-Senator Ian Karan („Meine Frau war Tennisspielen, und so konnte ich allein Fußball schauen“) an Bord des Traditionsseglers. HSV-Aufsichstratschef Jens Meier (HPA) war ebenso dabei wie knapp die Hälfte des Senats, darunter Finanzsenator Peter Tschentscher mit Frau Eva, Bildungssenator Ties Rabe und Frau Katrin („Wir haben am Radio mit dem HSV gefiebert“) und Sozialsenator Detlef Scheele.

Das Abschneiden des FC St. Pauli sei ihm eine Herzensangelegenheit, erzählte „Kaffeekönig“ Albert „Atti“ Darboven beim Empfang, aber dass der HSV jetzt die Chance habe, die Klasse zu halten, sei auch ganz wunderbar. Passend zu fetzigem Wind und Wetter: die Musik von Joja Wendt.