Die A7 wird zur Dauerbaustelle. Die Arbeiten starteten am Montag in Hamburg-Stellingen. Die Langenfelder Brücke wird bei laufendem Verkehr komplett erneuert. Die überlastete Autobahn erhält dort bis zu acht Spuren.

Hamburg/Kiel. Für eine der aufwendigsten Autobahn-Ausbauten im Norden haben die Arbeiten an der A7 begonnen. An der Langenfelder Brücke im Hamburger Stadtteil Stellingen seien vorbereitende Maßnahmen im Gange, sagte eine Sprecherin des projektführenden Unternehmens Deges am Montag.

Zunächst ging es um eine veränderte Beschilderung sowie eine Verbesserung des Standstreifens, damit dieser später als Fahrbahn genutzt werden kann. Die fast 400 Meter lange Brücke wird abgerissen und neu gebaut. Dies geschieht so, dass die Brücke weiter befahren werden kann, allerdings auf verengten Spuren.

Die A7 ist mit fast 1000 Kilometern die längste Autobahn in Deutschland – und im staugeplagten Raum Hamburg eine der am stärksten befahrenen. In den kommenden acht Jahren wird sie ausgebaut, um den Verkehrsfluss zu verbessern.

Nach dem für 2018 geplanten Abschluss der Brückenerneuerung sollen die Autos dann auf acht Spuren rollen. Kosten von 80 Millionen Euro hat die Planungs- und Baugesellschaft Deges dafür veranschlagt. Darin enthalten sind auch die Ausgaben für umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen.

Im benachbarten Schleswig-Holstein beginnt der Ausbau der Autobahn von vier auf sechs Spuren zwischen dem Bordesholmer Dreieck und der Landesgrenze zu Hamburg im Herbst dieses Jahres. Das soll 340 Millionen Euro kosten.

Verkehrsbehinderungen an der Langenfelder Brücke

Die Langenfelder Brücke in Hamburg, die außer der Hauptverkehrsstraße Binsbarg auch Bahnanlagen überquert, wird in zwei Abschnitten zurückgebaut. Das beginnt mit dem östlichen Überbau, der westliche folgt später. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr sechsstreifig über den jeweils anderen Brückenteil geleitet. Allein im A7-Abschnitt Stellingen müssen drei Brücken erneuert werden. Die Gesamtkosten für den A7-Ausbau auf Hamburger Gebiet gab die Deges mit 775 Millionen Euro an. 2022 sollen die Arbeiten in Altona abgeschlossen sein.

In der Zeit vom 5. Mai bis zum 24. Juni soll die Verkehrsführung auf der Brücke den anstehenden Bauarbeiten angepasst werden. In den Nächten vom 4. bis zum 8. Mai werden die Fahrbahnen in Richtung Süden verkleinert und um den Standstreifen ergänzt, in den Nächten vom 12. bis zum 14. Mai in der Gegenrichtung. Vom 22. Mai bis zum 24. Juni soll der Verkehr dann beidseitig "an den Fahrbahnrand verschwenkt" werden, auch um Verkehrszeichen und Beleuchtung auf dem Mittelstreifen zurückzubauen.

Zudem muss die A7 zwischen den Auffahrten Stellingen und Volkspark in den Nächten vom 24. auf den 25. Mai und vom 25. auf den 26. Mai voll gesperrt werden. Eine weitere Vollsperrung ist in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai zwischen Volkspark und Bahrenfeld geplant.

Ausbau in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein geht es im Herbst mit dem Ausbau zwischen Bordesholmer Dreieck und Neumünster-Nord los. Etwa 60 000 Autos fahren dort täglich. In Hamburg sind es noch viel mehr, 130 000 zum Beispiel auf der Langenfelder Brücke. Zwischen Hamburg-Nordwest und Stellingen kommen sogar 152 000 zusammen. Für 2025 erwarten Experten 165 000. Das wären dreimal so viele wie in den 70er Jahren vorhergesagt.

Für die Erweiterung auf sechs Spuren zwischen Bordesholmer Dreieck und Landesgrenze Hamburg sind nach Angaben des Verkehrsministeriums in Kiel vier Jahre vorgesehen.