Hamburg. Führungswechsel bei der Opferschutzorganisation Weißer Ring: Am Sonnabend wählte die Mitgliederversammlung des Landesverbandes den Verwaltungsjuristen Hans-Jürgen Kamp, 66, einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Er löst damit den langjährigen Leiter Wolfgang Sielaff, 71, ab. Sielaff hatte zuvor angekündigt, aus privaten Gründen nicht für eine weitere Amtsperiode als Landesvorsitzender anzutreten. „Ich hatte mir seinerzeit fünf Jahre vorgenommen, daraus sind nun zehn geworden. Das ist ein guter Zeitpunkt, das Steuer aus der Hand zu geben, zumal ich einen hervorragenden Nachfolger habe“, sagte Sielaff dem Abendblatt. Er erhoffe sich auch neue Impulse für den Verein.
Sielaffs Stellvertreterin Kristina Erichsen-Kruse nannte den Landeschef einmal einen „überragenden Landesvorsitzenden“. Im Mittelpunkt stand der frühere Vizepräsident der Hamburger Polizei jedoch nie gern, er wirkte eher zurückhaltend und gab lieber anderen eine Stimme. Am 19. Mai wird Sielaff im Grand Elysée feierlich verabschiedet.
Zeitgleich wird sein Nachfolger offiziell ins Amt eingeführt, ein Mann vom Fach. Hans-Jürgen Kamp lebt seit 40 Jahren in Hamburg und war in den vergangenen 18 Jahren als leitender Beamter in der Justizbehörde tätig: Kamp war stellvertretender Leiter des Strafvollzugsamts. Seit einem Jahr befindet sich der 66-Jährige nun im Ruhestand und blickt der neuen Aufgabe beim Landesverband des Weißen Rings zuversichtlich entgegen. „Ich freue mich über das ermutigende Wahlergebnis“, sagte Kamp. „Es bestärkt mich in der Absicht, in einer sozial und humanitär wichtigen Einrichtung mitzuarbeiten.“