Das Stichwort für Barmbek-Süd ist Veränderung, sagt Reinhard Otto, der seit 2010 zwei Tage pro Woche bei der Geschichtswerkstatt Barmbek arbeitet. „Die sichtbare und die weniger sichtbare.“ Otto spricht von Gentrifizierung und Mietensteigerung. Im Komponistenviertel zum Beispiel seien viele alte Häuser umgewandelt worden. „Wer kann dort in Zukunft wohnen? Und wer muss weg?“ Laut Otto ist es die Aufgabe der Politiker, die Mischung im Stadtteil zu erhalten. „Paris ist das negative Beispiel. Dort ist eine geschlossene Gesellschaft entstanden, das sollte hier nicht passieren.“ Was Otto noch bewegt, ist der Umgang mit den wenigen verbliebenen Altbauten. Ein Beispiel sei der Umgang mit der ehemaligen Pathologie der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg. Das Gebäude ist mehr als hundert Jahre alt.
„Dort haben die Ärzte Alfons Maria Jakob und Gerhard Creutzfeldt die nach ihnen benannte Krankheit entdeckt. Das Risiko ist jetzt, dass es vergammelt, weil es nicht geschützt wird. Es wäre schön, wenn die Politik neue Ideen für die Zukunft des Gebäudes präsentieren würde.“