Zahlreiche Gläubige feierten beim Ostergottesdienst im Hamburger Michel die Auferstehung von Jesus Christus. Bei ihrer Predigt sprach Bischöfin Kirsten Fehrs darüber, wie sich das eigene Leben durch den Glauben verändern könne.
Hamburg. Die Auferstehung war nach den Worten der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs in der Geschichte des Christentums immer umstritten. Dem Apostel Paulus und seinen Zeugen sei auch damals in Korinth nicht geglaubt worden, sagte Fehrs in ihrer Osterpredigt im Hamburger Michel. Es sei intellektuell auch schwer zu begreifen. Wer aber daran glaube, für den verändere sich das eigene Leben.
Eine neue Umfrage habe ergeben, dass trotz des oft beklagten Traditionsabbruches 85 Prozent der Bundesbürger sagen konnten, was Ostern gefeiert werde. Fehrs: „Mich hat das ehrlich gestanden überrascht.“ Es sei eben nicht irgendein Frühlingsfest, sondern die Auferstehung Jesu Christi. Möglicherweise sei dieses Bild der Auferstehung einprägsamer als gedacht.
Dennoch sei es für viele offenbar ein „intellektuelles Risiko“, das wahrhaftige Lebendigwerden des gekreuzigten Jesus zu bekennen, sagte Fehrs. Dies sei heute nicht anders als früher. Im Vordergrund stehe allerdings nicht der „intellektuell durchdrungene Nachweis“. Dass nach dem Tod das Leben weitergehe, sei ein Wunder wie das Wachsen einer Frühlingsblume aus einem Samenkorn oder eines Kindes im Mutterleib.
Die Osterbotschaft verwandele die Menschen, denn Ostern gebe Hoffnung über die Grenzen des Lebens hinaus. Das könne man Menschen auch ansehen. Fehrs: „Wer den Auferstandenen gesehen hat, lebt friedenssehnsüchtiger, liebt leidenschaftlicher, redet eindeutiger, ist ein vertrauensvoller, lebensfroher Mensch.“