Vier junge Hamburger haben sich beim Landesfinale von „Jugend debattiert“ im Rathaus mit Schlagfertigkeit und rhetorischem Geschick für den Bundesentscheid in Berlin qualifiziert.

Hamburg. Mit schlagfertigen Argumenten und ausdrucksstarker Rhetorik wurde über den Erhalt der „Roten Flora“ und einer verbindlichen Lehrerempfehlung diskutiert. Beim heutigen Landesfinale von „Jugend debattiert“ lieferten sich acht Jugendliche im Festsaal des Hamburger Rathauses einen spannenden Schlagabtausch. „Die Kunst der Rhetorik ist wichtig, auf die Argumente anderer eingehen ist noch wichtiger. Genau das macht die Debatte so wichtig“, sagte Antje Möller (Grüne), Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.

Lara Fischer, Laleh Eimaq, Leonard Steiling und Maximilian Krokotsch stellten sich in ihrer Debatte der schwierigen Frage, ob in Hamburg eine verbindliche Lehrerempfehlung für den Besuch weiterführender Schulen eingeführt werden soll. Gerade einmal zwei Wochen Zeit hatten die Schüler um sich auf das Thema vorzubereiten. Ohne zu wissen ob sie Pro oder Contra vertreten werden. Erst kurz vor der Debatte war klar ob sie dafür oder dagegen argumentieren. „Ich hatte gehofft, dass ich dagegen argumentieren konnte“, sagte Laleh Eimaq. Sylvia Vogt, Jurymitglied der Debatte, lobte alle Teilnehmer: „Ihr habt euch durch Gesprächsfähigkeit und gute Vorbereitung ausgezeichnet.“ Bei den Jüngeren qualifizierten sich Maximilian Krokotsch als Sieger und Leonard Steiling als Zweitplatzierter für das Bundesfinale am 28. Juni in Berlin.

Politisch aktuell ging es bei der zweiten Debatte der Jahrgangsstufen 11 bis 13 zu: Soll Hamburg die „Rote Flora“ räumen lassen? Hier debattierten Emily Philippi, Joanne Dietze, Julia Schulte-Laggenbeck und Timo Blechschmidt und lieferten sich eine brisante Diskussion. Die 24 Minuten Sprachzeit reichten nur mit viel Mühe und Redekunst aus. Nach Berlin fahren Emily Philippi und Joanne Dietze. Dort werden sie gegen die anderen Landesfinalisten antreten.

Seit über zehn Jahren fördert „Jugend debattiert“ sprachliche und politische Bildung. „Politik lebt von guten Debatten. Gute Debatten ermöglichen Meinungsbildung“, sagt Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft. Ab der achten Klasse können Schüler am bundesweiten Wettbewerb teilnehmen. In Hamburg sind mehr als 11.000 Schüler aus 47 Hamburger Schulen gegeneinander angetreten. Acht haben sich durchgesetzt und beim heutigen Landesfinale ihr rhetorisches Können unter Beweis gestellt.