SS-Angehörige soll an den Massenmorden in Auschwitz beteiligt gewesen sein
Hamburg. Fast 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz muss sich eine ehemalige SS-Aufseherin aus Hamburg möglicherweise vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die heute über 90-Jährige eingeleitet. Es bestehe der Anfangsverdacht der Beihilfe zum Mord, sagte die Sprecherin der Behörde, Nana Frombach.
Die Hamburgerin, Jahrgang 1921, wird beschuldigt, „zwischen September und Oktober 1944 für einen Monat durch ihre Zugehörigkeit zu den SS-Wachmannschaften im Konzentrationslager Auschwitz II-Birkenau einen unterstützenden Beitrag zu der Ermordung der in diesem Zeitraum nach Auschwitz deportierten und in den Gaskammern getöteten Menschen geleistet zu haben“, sagte Frombach.
Der Frau wurde ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt. Vernommen wurde sie noch nicht. Frombach sagte, es seien noch Rechtsfragen zu klären, die für die Verfolgbarkeit der Tat von Bedeutung seien. Daher sei offen, ob es zu einer Anklage komme. Nach Abendblatt-Informationen muss noch geklärt werden, ob gegen die Frau wegen ihrer Tätigkeit in den NS-Todeslagern bereits ermittelt wurde oder sie vielleicht sogar schon verurteilt worden ist.