Zu wenige Kunden, zu teure Mieten: Immer mehr Geschäfte müssen aufgeben
Hamburg. Manchmal sehe es in den Straßen aus „wie in einer Geisterstadt“, sagt ein Blumenhändler. In der HafenCity, die eigentlich Hamburgs pulsierender Stadtteil am Wasser werden sollte, müssen immer mehr Läden schließen.
Zu wenige Kunden, zu teure Mieten: Allein in der Ladenzeile am Großen Grasbrook stehen fünf der insgesamt 13 Ladenflächen leer. „Insgesamt hat mich das Abenteuer HafenCity 100.000 Euro gekostet“, sagt der Optiker Kevin Schütt, in dessen Geschäft Sehkunst seit einigen Tagen der Räumungsverkauf läuft. Ende März ist die Schließung geplant, Schütt wird für die GmbH Insolvenz anmelden.
Kein Einzelfall. Auch der Unternehmer Nic Mühlenkamp musste vor wenigen Monaten seine Boost Juice Bar aufgeben. „Es gibt hier kaum Laufkundschaft, und Touristen kommen nur bei gutem Wetter“, klagt er.
Die Politik setzt jetzt darauf, dass Großprojekte wie das südliche Überseequartier endlich realisiert werden und mehr Menschen in den neuen Stadtteil kommen. Der zuständige Bezirksamtsleiter Mitte, Andy Grote (SPD), fordert zudem, die Bürger für die HafenCity mehr zu begeistern. Einer seiner Vorschläge ist ein weithin sichtbares Riesenrad am Wasser, das ein neuer Besuchermagnet in Hamburg werden könne.