Stadtteilschulen melden Rekorddefizite bei Sprache oder in der sozialen Entwicklung
Hamburg. Die Zahl der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf klettert in Hamburg auf ein neues Rekordniveau. Für die künftigen fünften Klassen der 59 Stadtteilschulen wurden 887 Kinder mit Defiziten in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung (LSE) angemeldet. Das entspricht einer Quote von 15,6 Prozent. Das ist das Ergebnis einer internen Erhebung der Schulleiter. Im aktuellen Schuljahr beträgt der Anteil der LSE-Kinder in den fünften Klassen noch 10,8 Prozent. Die Schulbehörde geht bei der schulbezogenen Förderung der Inklusion von einem Durchschnittswert von acht Prozent aus.
„Mehr als 50 Stadtteilschulen werden voraussichtlich zum kommenden Schuljahr nicht fachgerecht versorgt, wenn die Behörde nicht deutlich nachsteuert“, sagt Barbara Riekmann, die Vorstandssprecherin der Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschulen (GGG). „Die Ausstattung der Inklusion ist an fast allen Stadtteilschulen völlig unzureichend“, sagt auch die Grünen-Schulpolitikerin Stefanie von Berg.
Die Schulbehörde hält dagegen. „Die Angaben der Schulstatistik in diesem Bereich sind nicht aussagekräftig“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht. Unter anderem habe sich bei einer Stichprobe jede dritte Meldung als eine fehlerhafte Eingabe erwiesen.