Hamburger Haushalte verfügen durchschnittlich über rund 3000 Euro netto im Monat. Damit liegen die Hamburger im bundesweiten Vergleich weit vorn. Und der Wohlstand ist auf Wachstumskurs.
Hamburg. Den Hamburgerinnen und Hamburgern geht es im bundesweiten Vergleich mit am besten – die Stadt ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich wohlhabender geworden. Das zeigen der neue Sozialbericht der Hansestadt und die Auswertung weiterer Statistiken.
Der Hauptgrund für den wachsenden Wohlstand liegt im wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt. Dieser führt zu mehr Arbeitsplätzen und zu höheren Einkommen. Zudem steigt die Erwerbsquote, vor allem bei Frauen. Gleichzeitig geht die Zahl der Geringverdiener und der Arbeitslosen zurück.
Das Durchschnittseinkommen der Hamburger Haushalte ist deutlich gestiegen. So hatte im Jahr 2000 eine Familie mit zwei Kindern 2770 Euro netto zur Verfügung – im Jahr 2010 waren es schon 4110 Euro. Paare ohne Kinder konnten über 3210 Euro verfügen, Alleinerziehende kamen auf 2140 Euro. Das durchschnittliche Nettoeinkommen aller Hamburger Haushalte lag 2010 bei 2960 Euro und damit 200 Euro über dem Bundesdurchschnitt.
Das Nettoeinkommen eines Haushalts umfasst neben dem Lohn oder Gehalt beispielsweise Kindergeld, Einnahmen aus Vermietung, Wohngeld oder Transferleistungen. Zu berücksichtigen sind auch die hohen Aufwendungen der Stadt beispielsweise für die Kinderbetreuung, die Familien – wenn auch indirekt – entlasten.
Der gewachsene Wohlstand ist das Ergebnis harter Arbeit vieler Menschen in dieser Stadt. So stieg die Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen von 66,6 Prozent im Jahr 2005 auf 73,3 Prozent im Jahr 2011. Auffällig ist, dass heute viel mehr Frauen arbeiten als noch vor zehn Jahren. Deren Erwerbsquote erhöhte sich um 8,2 Prozentpunkte. Signifikant gestiegen ist auch die Zahl der Arbeitnehmer, die über 55 Jahre alt sind. Parallel dazu stieg der Nettoverdienst der Arbeitnehmer. Der Durchschnittsjahresverdienst vollzeitbeschäftigter Männer lag 2010 rund 3000 Euro höher als 2006. Bei Frauen waren es fast 2900 Euro. Dem Statistikamt Nord zufolge erhöhte sich der Anteil des Nettoverdienstes am Bruttolohn zwischen 2006 und 2010 um 1,4 Prozentpunkte.
Andererseits gehört Hamburg neben Bayern und Hessen zu den drei Bundesländern mit dem kleinsten Anteil von gering bezahlten Arbeitnehmern. Nach Angaben des Statistikamts Nord verdienten 2013 acht Prozent aller Beschäftigten der Hansestadt weniger als den geplanten gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde. Dabei handelt es sich hauptsächlich um 400-Euro-Jobber (46 Prozent).
Die Armutsrisikoquote (unter 900 Euro netto) sank von 14 Prozent im Jahr 2000 auf 13 Prozent 2010. 13 Prozent der Hamburger, drei Prozent mehr als im Jahr 2000, gelten als reich – eine vierköpfige Familie muss dazu monatlich über mehr als 6320 Euro verfügen.