Der Kinohit des Filmemachers, „Das Wunder von Bern“, wird im kommenden November in neuem Theater direkt neben dem „König der Löwen“-Zelt uraufgeführt. Der Kinofilm war ein großer Erfolg.
Steinwerder. Der Musicalkonzern Stage Entertainment feiert im November im Hafen eine Weltpremiere: „Das Wunder von Bern“, basierend auf dem gleichnamigen Film des Regisseurs Sönke Wortmann, wird in dem neuen Theater, direkt neben dem „König der Löwen“-Zelt, präsentiert. In dem Stück wird vor dem Hintergrund der Fußball-WM von 1954 eine bewegende Vater-Sohn-Geschichte erzählt. Es geht auch um eine Mannschaft die über sich hinauswächst.
Vor Hunderten Gästen hat Stage-Entertainment-Eigentümer Joop van den Ende am Donnerstag im neuen Theater, das sich noch in Bau ist, die neue Produktion vorgestellt: „Das Thema hat eine unglaubliche Kraft und Relevanz. Diese herzergreifende Familiengeschichte hat alles, was ein gutes Musical ausmacht“, sagte van den Ende.
Kaum ein Ereignis habe die Menschen in Deutschland so positiv geprägt wie der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954. „Das Wunder von Bern“ sei ein Stück deutsche Geschichte und berühre die ganze Republik, so der Inhaber von Stage weiter.
Die Entscheidung für „Das Wunder von Bern“ war offenbar absolute Chefsache. Zunächst war das Disney-Musical „Aladdin“ für die neue Spielstätte vorgesehen gewesen, auch „Spider-man“ war kurzzeitig im Gespräch. Doch dann gab es einen internen Workshop, auf dem Joop van den Ende „Das Wunder von Bern“ präsentiert wurde. Das Thema habe ihn gleich „emotional berührt“, sagte van den Ende.
Im Kino war der gleichnamige Film mit fast vier Millionen Zuschauern bereits ein großer Erfolg. „Das Wunder von Bern“ wurde mit der Goldenen Leinwand, dem Deutschen Filmpreis sowie dem Publikumspreis beim Internationalen Filmfestival von Locarno ausgezeichnet. Zunächst war Sönke Wortmann skeptisch, als ihn Stage Entertainment mit der Idee überraschte, seinen Film auf die Bühne zu bringen.
Doch dann sah sich Sönke Wortmann in London das Musical „Billy Elliott“ an, das ebenfalls auf einem Erfolgsfilm basiert – und war begeistert. Danach gab Wortmann seine Zustimmung zu der Musicalproduktion. In die Umsetzung des Stücks wolle er sich nicht einmischen, so Wortmann, „aber beratend zur Seite stehen“.
Das Kreativteam wird von dem bekannten Theater- und Filmregisseur Gil Mehmert angeführt, der auch für das Buch der Bühnenfassung verantwortlich ist. Für die Musik sind als Komponist Martin Lingnau und als Liedtexter Frank Ramond engagiert worden. Der Wahl-Hamburger Lingnau komponierte unter anderem schon die Filmmusik für den Disney-Film „Serengeti“ und hat mit Künstlern wie Bully Herbig und Udo Lindenberg zusammengearbeitet. Bekannt in der Musikbranche ist auch Frank Ramond, der bereits Lieder für Roger Cicero und Ina Müller schrieb und 2007 mit dem Echo als bester Produzent ausgezeichnet wurde. Wie wichtig die Musicalbranche für Hamburg ist, hob am Donnerstag auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hervor: „Bereits jetzt ist Hamburg der drittgrößte Musicalstandort der Welt. “ Das wirtschaftliche Engagement von Stage Entertainment habe eine große Wirkung auf die Stadt, sagte der Bürgermeister. Das Unternehmen betreibt bereits drei Spielstätten in Hamburg.
So zählen die Stage-Theater pro Jahr zusammen etwa zwei Millionen Besucher. Rund 500 Millionen Euro geben die Musicalbesucher in den Hotels, Restaurants und im Einzelhandel in Hamburg aus.
Die Stage Entertainment hatte sich aufgrund der großen Nachfrage für den Bau eines weiteren Theaters mit 1850Plätzen entschieden. 10.000 glänzende Edelstahlschindeln und eine bis zu zwölf Meter hohe Glasfront prägen die Fassade des neuen Theaters.
Das in den Niederlanden gegründete Unternehmen Stage Entertainment investiert rund 65 Millionen Euro in die neue Spielstätte auf Steinwerder. Wie beim Musicalklassiker „König der Löwen“ im Theater nebenan sollen auch die Gäste des neuen Musicals von November an mit Barkassen von den Landungsbrücken nach Steinwerder gebracht werden, um „Das Wunder von Bern“ zu erleben.