Laut Anklage wollte sich der Mann als al-Qaida-Mitglied am „Heiligen Krieg“ beteiligen. Der Angeklagte bestreitet jedoch, jemals in einem Terrorcamp gewesen zu sein.

Hamburg. Ein mutmaßlicher Terrorhelfer hat beim Auftakt seines Prozesses in Hamburg bestritten, jemals in einem Terrorcamp gewesen zu sein. Die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg wirft dem 27 Jahre alten Deutsch-Afghanen vor, er habe sich spätestens seit Anfang 2009 am „Heiligen Krieg“ beteiligen wollen und in Pakistan beim Terrornetz al-Qaida an Waffen ausbilden lassen. Der Bruder des Angeklagten war Mitte 2012 in Koblenz zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Der 27-Jährige widerrief frühere Aussagen mit der Begründung, seine Pflichtverteidigerin habe ihn zu einem Teilgeständnis gedrängt. Sein Wahlverteidiger forderte, diese von ihrem Mandat zu entbinden, da das Vertrauensverhältnis gestört sei. In dem Teilgeständnis hatte der Angeklagte gesagt, er sei mit seinem Bruder in Afghanistan gewesen.

Dieser habe ihm versprochen, dass er dort eine Frau finde und heirate. In einem Camp, in dem er beten und an Waffen trainiert werden sollte, sei er sich vorgekommen „wie ein Schaf unter Wölfen“. Laut Anklage soll sich der 27-Jährige in Pakistan bei der militanten Islamischen Bewegung Usbekistan (IBU) und dann beim Terrornetz Al-Kaida engagiert haben. Auch logistische Aufgaben wie den Transport von Waffen soll er für Al-Kaida erledigt haben. Zudem habe er an einem IBU-Propagandafilm mitgewirkt. Ein Teil des Videos wurde am ersten Prozesstag im Gerichtssaal vorgespielt. Im Dezember 2009 kehrte er laut Anklage auf Drängen seiner Familie nach Deutschland zurück.