Bündnis fordert Parkhaus mit bis zu 100 Plätzen und eine Verkehrsberuhigung
Volksdorf. Die Volksdorfer wollen, dass ihr Stadtteil modernisiert wird. Ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich und ein kleines Parkhaus sollen die Haupteinkaufsstraßen attraktiver machen. Das „Bündnis Volksdorf“, in dem die Geschäftsleute, der Bürgerverein, der Kulturkreis, der Museumsdorfbetreiber „De Spieker“, das Behindertenforum, der Lions-Club und die Initiative zur Aufwertung des Ortskerns (IAO) organisiert sind, hoffen, die Stadt von der Notwendigkeit der Investitionen in einen „Boulevard Volksdorf“ überzeugen zu können.
„Es heißt immer, Volksdorf sei reich, verzeichne viele Zuzüge und brauche so etwas nicht“, sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Einkaufszentrum Volksdorf, Manfred Heinz. „Aber rosig sieht es hier längst nicht mehr aus, auch wenn viele das nicht gern hören.“ Heinz verweist auf Leerstände in der Weißen Rose und am Volksdorfer Bahnhof in der früheren Netto-Filiale. Er beklagt auch die hohe Mieterfluktuation auf der andern Bahnhofseite am Uppenhof. Außerdem ginge die Zahl der Einkaufsflächen seit einiger Zeit zurück. „Wo früher Schlecker war, sitzt jetzt eine Patientenberatung, im früheren Buchladen von Dr. Wenck ein Immobilienbüro“, sagte Heinz. Das Alstertal-Einkaufszentrum und vor allem das nahe Ahrensburg seien eine große Konkurrenz. „Wir müssen jetzt etwas tun.“
Bürgersteig und Fahrbahn sollen barrierefrei ineinander übergehen
Die Einbahnstraßen Im Alten Dorfe und Claus-Ferck-Straße vor der Fußgängerzone Weiße Rose sollen zu verkehrsberuhigten Geschäftsbereichen umgebaut werden, Fußweg und Fahrbahn auf ein Niveau gehoben und mit einem einheitlichen Belag versehen werden. Die Autos könnten damit weitgehend aus der Einkaufszone herausgehalten, die Zahl der Parkplätze an der Kreuzung Im Alten Dorf/Wiesenhöfen würde steigen. Dies soll auch der Außengastronomie bessere Möglichkeiten bieten. Keine 50 Meter entfernt vom „Boulevard Volksdorf“ möchten die Volksdorfer, dass am Hallenbad in der Sackgasse Rockenhof ein kleines Parkhaus mit 70 bis 100 Plätzen auf drei Ebenen entsteht.
CDU und Linke im Bezirk Wandsbek haben bereits vorsichtige Zustimmung zum Parkhaus signalisiert, die FDP dagegen hält den Parkdruck noch für erträglich. Auch SPD und Grüne äußerten sich skeptisch. Die Anhebung einer Straße auf das Niveau der Gehwege sei teuer. Die SPD bezweifelte, dass alle Geschäftsleute dafür seien. Die CDU sieht allerdings auch die Grundeigentümer in der Pflicht: Sie sollten auf einen sogenannten Business Improvement District (BID) setzen. Grundeigentümer und Stadt würden sich dann die Kosten teilen.