Senator fordert Bündnis gegen Gewalt. 400 Hamburger in „Gefahrengebieten“ kontrolliert
Hamburg. Nach den schweren Übergriffen auf Hamburger Polizeibeamte hat Innensenator Michael Neumann ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Gewalt gefordert. „Wir haben eine Eskalation erlebt, die wir lange nicht für möglich gehalten haben“, sagte der SPD-Politiker in einer Sondersitzung des Innenausschusses der Bürgerschaft. Unter anderem war ein Beamter der Davidwache gezielt mit einem Steinwurf ins Gesicht schwer verletzt worden. „Ein Angriff auf die Polizei ist ein Angriff auf uns alle“, sagte Neumann. Leidtragende seien nicht nur die verletzten Beamten, sondern „auch jene Bürger, die ihr Grundrecht auf Demonstration nicht wahrnehmen konnten“. Mit den Tätern werde es keinen Dialog geben. Neumann warnte, noch sei nicht klar, ob die „letzte Stufe der Eskalation“ schon erreicht sei.
Auch Vertreter der anderen Parteien zeigten sich besorgt über die Ausschreitungen. Die Grünen kritisierten aber, dass mit St. Pauli, Altona und der Sternschanze jetzt ganze Viertel zu „Gefahrengebieten“ erklärt worden sind. Hier können ohne Verdachtsmomente Personenkontrollen vorgenommen werden. In einer Zwischenbilanz teilte die Polizei mit, dass bisher 400 Menschen überprüft worden seien. 90 erhielten ein Aufenthaltsverbot, 44 kamen vorübergehend in Gewahrsam.