Hamburg. Die jüngste Volkszählung hat Hamburg 83.000 Bürger gekostet, die Hansestadt muss deshalb in den kommenden Jahren Hunderte Millionen Euro in den Länderfinanzausgleich zahlen. Doch das Ergebnis des Zensus ist umstritten.
So wurde für die Volkszählung nur jeder 29. Hamburger befragt und das Ergebnis hochgerechnet. Experten zufolge verstößt das Verfahren gegen das Grundgesetz. Denn für kleine Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern waren die staatlichen Register die Datengrundlage – und diese Gemeinden schnitten beim Zensus besser ab. In der Kritik steht das Statistische Bundesamt. Das Amt hatte zunächst verschwiegen, dass der Qualitätswert für die Stichprobe in den Hamburger Bezirken den Grenzwert teilweise um bis zu 40 Prozent überschritten hatte.
Jetzt will Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sich zur Wehr setzen: „Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten. Dazu gehört auch eine Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht“, sagte er dem Abendblatt.