Im Anflug auf Teneriffa sank der Airbus A320 deutlich unter die Minimalhöhe und kam der Meeresoberfläche bis auf etwa 150 Meter nahe. Der Vorfall vor Teneriffa wird jetzt untersucht.

Hamburg. Die Passagiere eines Ferienfliegers der Condor mit der Flugnummer DE 3228 aus Hamburg erlebten bei der geplanten Landung auf dem Flughafen von Teneriffa-Süd einen schwerwiegenden Zwischenfall.

Im Anflug auf die Piste 08 sank der Airbus A320 am 11. Dezember gegen 11:35 Uhr Ortszeit deutlich unter die Minimalhöhe von rund 850 Metern und kam der Meeresoberfläche bis auf etwa 150 Meter nahe, als eine automatische Warnung im Cockpit ansprang, die die Piloten vor einer drohenden Geländekollision warnte. Die Piloten gingen daraufhin in den Steigflug über und wichen nach Fuerteventura aus. An Bord befanden sich 121 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Knapp zwei Stunden später landete der Airbus der Condor doch noch sicher in Teneriffa.

Warum es zu diesem gefährlichen Sinkflug kam, wird noch von den spanischen Behörden untersucht. Diese Untersuchung kann mehrere Monate andauern, der Vorfall verschiedenste Gründe haben: fehlerhafte Karteninformationen zum Beispiel oder eine sogenannte "mapshift" im Flugzeug, wenn das GPS-Signal gestört ist.

Die Piloten verfügen aber über ein Ground Proximity Warning System, eine moderne Hilfe für Irrtümer solcher Art. Das Manöver, das den Piloten von diesem System abverlangt wird, ist nach Expertenmeinung fliegerisch keine Herausforderung. Richtig gefährlich wird es nur, wenn die Piloten diese Warnungen ignorieren sollten. Dennoch ist ein solcher Zwischenfall als schwerwiegend einzustufen.

Zum Zeitpunkt des Landeanflugs herrschte extrem schlechtes Wetter. Ausgedehnte Gewitterzellen mit Starkregen und Turbulenzen lagen über den Kanarischen Inseln. Der Flugverkehr wurde hierdurch erheblich gestört. In Teneriffa mussten einige Flugzeuge durchstarten oder andere Flughäfen auf den Kanaren ansteuern.

Ein Condor-Sprecher beschwichtigte gegenüber abendblatt.de den Vorfall: „Piloten sind auf Situationen wie diese geschult und werden nach höchsten Standards ausgebildet. Routinemäßig haben die spanischen Behörden aufgrund des unterschrittenen Anflugwinkels des Flugzeuges eine Untersuchung eingeleitet. Condor arbeitet dabei eng mit den spanischen und deutschen Behörden zusammen.“ Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für die Passagiere und die Crew an Bord bestanden. Weiterhin verfügten Flugzeuge über mehrere redundante Sicherheitssysteme, um die Sicherheit des Fluges zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten.