Hamburg. Nach dem Plan, die Bellevue und die Schöne Aussicht in Radfahrstraßen umzuwandeln, sorgen die Grünen im Bezirk Nord erneut für politischen Zündstoff: Zentrale Straßen sollen während der Sommerferien gesperrt und als Strandlandschaften oder Spielflächen genutzt werden. Ein entsprechender Antrag soll in die kommende Sitzung der Bezirksversammlung eingebracht werden. Als Beispiele werden unter anderem die Eppendorfer Landstraße, der Eppendorfer Markt oder die Alsterdorfer Straße genannt.
Vorbild ist hierfür die Aktion „Paris-Plages“ in der französischen Hauptstadt, bei der im Sommer mehrere Straßen entlang der Seine gesperrt werden. „Denkbar wäre, dass Teile der Fläche mit Sand aufgeschüttet und Liegestühle aufgestellt werden. Für ein Wasserbassin, viel Bewegungsraum und Spielmöglichkeiten für Kinder wäre Platz; Essen und Getränke könnten angeboten werden“, sagte Michael Werner-Boelz, Fraktionschef der Grünen im Bezirk Nord. Im Vordergrund stehe die „Rückeroberung des öffentlichen Raums“ durch die Stadtbewohner. Während Grünen-Landeschefin Katharina Fegebank den Vorschlag als positiven Denkanstoß versteht, üben CDU und SPD scharfe Kritik. Der Antrag sei „populistisch“, sagte der Vorsitzende der SPD-Bezirksfraktion Nord, Thomas Domres. „Man kann doch Anwohner nicht ernsthaft für Wochen den Zugang zu ihren Häusern versperren.“