Am kommenden Sonntag findet die Premiere der Ballettfassung des kompletten Weihnachtsoratoriums in der Staatsoper statt. Bereits 2007 hatte Ballettchef Neumeier die Teile I bis III aufgeführt.
Hamburg. Am Sonntag feiert die Ballettfassung des kompletten Weihnachtsoratoriums von Bach Premiere in der Hamburgischen Staatsoper. Mit seinem 150. Ballett wolle er dem geschlossenen Charakter dieses populären Werkes Rechnung tragen, sagte Neumeier, der seit 40 Jahren Chef des Hamburg Ballett ist. 2007 hatte er bereits die Teile I bis III zur Aufführung gebracht.
„Was wir jetzt herausbringen, ist tatsächlich die Premiere von einem neuen, aus Bachs sechs Kantaten bestehenden Werk“, so der 74-Jährige. Gedacht werde dabei der Menschwerdung Christi nach dem Bericht der Evangelisten Lukas und Matthäus. Die Figuren der Weihnachtsgeschichte führten hinein in grundlegende Fragen um Vertrauen, Zuversicht, Glaube, Zweifel und Hingabe. Dabei gehe es ihm um Hoffnung, nicht um fertige Erlösung, so der Katholik Neumeier. „Die Erlösung ist nicht vollendet, sie ist immer wieder zu erarbeiten. Das Menschliche steht im Zentrum meines Schaffens.“
Neben „Messias“, „Magnificat“, „Requiem“ und „Matthäus-Passion“ erarbeitet der Ballettintendant mit der Choreographie des gesamten Weihnachtsoratoriums ein weiteres, nun geschlossenes Ballett auf sakrale Musik.
Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen hatte auf Einladung Neumeiers an einer Probe teilgenommen. „Die Ballettfassung des Weihnachtsoratoriums ist nicht nur eine Interpretation von geistlichen Texten und Bachscher Musik. Sie ist darüber hinaus ein eigenständiges Kunstwerk“, heißt es in einem Beitrag Thissens für das Programmheft.