Kleiner Mann, große Show: Das hawaiianische Multitalent Bruno Mars brachte bei seinem Konzert in der knapp ausverkauften Hamburger O2 World 12.000 Fans 90 Minuten lang zum tanzen.
Hamburg. Was mag in den Köpfen der Platttenbosse vorgehen, die ihre Türen einst vor der Nase von Bruno Mars zuschlugen? Oder die ihn, wie Motown Records, erst herein baten, nur um ihn wieder rauszuwerfen?
Jetzt steht er am Dienstag vor 12.000 Fans in der zum Bersten gefüllten Hamburger O2 World, und jene, die ihm einst mangelnde Breitenwirkung bescheinigten, können ihn mal.
Nicht, dass das hawaiianische Multitalent an Mikro, Gitarre und Schlagzeug sich das anmerken lässt. Nur ein wenig Ironie ist an diesem Abend angesagt, wenn er, der einst mit 600 Dollar in der Tasche nach Los Angeles zog, den ersten Motown-Soulhit singt: Barrett Strongs "Money (That's All I Want)", gefolgt von "Billionaire", dass Bruno Mars für seinen Kumpel Travie McCoy schrieb. Auch ein Zitat von Aloe Blaccs "I Need A Dollar" fehlt nicht.
Geldsorgen hat Mars nun keine mehr, dafür die beiden Millionenseller-Alben "Doo-Wops & Hooligans" (2010) und "Unorthodox Jukebox" (2012), eine perfekt groovende und auf Linie tanzende Band und Pop-Songschätze wie den 80er-Jahre-Auftakt-Pumper "Moonshine" das enorm discoesque "Treasure" und die den Saal sprengende Zugabe "Locked Out Of Heaven", gefolgt von einem letzten, hymnischen "Gorilla".
90 Minuten große Show von einem kleinen Mann. Und irgendwo, in schick eingerichteten Büros jenseits des Atlantiks, ärgern sich jemand. Gewaltig.