Die Zahl Wohnungseinbrüche ist in Hamburg um 9,4 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote von 8,3 auf 7,9 Prozent.
Kiel/Hamburg. Nach jahrelangem Rückgang steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche bundesweit seit 2009 wieder an. 2012 gab es in Deutschland laut Kriminalstatistik mehr als 144.000 Fälle, 8,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In Hamburg zählt die Kriminalstatistik 7094 Einbrüche für 2012, 6482 waren es noch im Jahr davor. Das entspricht einem Anstieg von 9,4 Prozent. Auch in Schleswig-Holstein sei eine Zunahme zu beobachten, teilte Jürgen Börner vom Landespolizeiamt in Kiel mit. 2012 wurden im nördlichsten Bundesland 7654 Wohnungseinbrüche bekannt – 336 Fälle oder 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr (2011: 7318 Fälle).
In Hamburg sank die Aufklärungsquote von 8,3 Prozent in 2011 auf 7,9 Prozent im vergangenen Jahr, besonders gering ist sie in Bergedorf mit 4,5 Prozent. Schleswig-Holsteins Fahnder verweisen dagegen auf eine verbesserte Aufklärungsquote. Ein im vergangenen Herbst und Winter durchgeführtes Konzept zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls habe zur Identifizierung einer Vielzahl von Personen geführt, so dass insgesamt 37 Ermittlungs- und Auswertungskomplexe entstanden seien, sagte Börner. „Mit den gewonnen Erkenntnissen setzen wir das Konzept in der dunklen Jahreszeit fort, denn die Fallzahlen befinden sich immer noch auf einem hohen Niveau, und die Landespolizei will mit der Fortführung eine Senkung der Fallzahlen erreichen.“ Die Inhalte dieses Konzeptes will die Landespolizei am 31. Oktober in Norderstedt bekannt geben.
Für die Betroffenen ist ein Einbruch in die eigenen vier Wände meist ein Schock. Ihnen mache die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder sogar schwere psychische Folgen nach einem erlittenen Einbruch häufig mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden, hieß es. Dieser liege bundesweit pro Jahr bei 400 Millionen Euro. Gern schlügen die Diebe zu, wenn die Bewohner verreist oder tagsüber zur Arbeit sind. Gerade in der dunklen Jahreszeit gehe die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder nach oben, warnte eine LKA-Sprecherin. Einbrecher nutzten günstige Gelegenheiten wie schlecht gesicherte Türen und Fenster rigoros aus.
„Wir betreiben Kriminalprävention und fahren Streife“, sagte Hamburgs Polizeisprecher Andreas Schöpflin. Er stellte aber auch klar: „Eigentum verpflichtet.“
Der Tag des Einbruchschutzes zum Ende der Sommerzeit steht am Sonntag (27. Oktober) unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“. Die durch die Zeitumstellung „gewonnene“ Stunde sollten Bürger nutzen, um sich über den Schutz ihres Eigentums zu informieren und Sicherheitsempfehlungen der Polizei umzusetzen, hieß es.