Aus dem Schlepper ist Öl ausgelaufen. Der Kapitän hatte die Strömung unterschätzt und musste die „Heinrich Hübbe“ sinken lassen. Er selbst rettete sich auf einen Bagger, sein Maschinist sprang ins Wasser.

Hamburg. Vor Rissen hat ein Kapitän am Mittwoch den Hafenschlepper „Heinrich Hübbe“ in der Elbe versenkt. Bei dem Versuch, von einem Schwimmbagger “Odin“ eine volle Schute, ein Transportschiff ohne eigenen Antrieb, abzuholen, unterschätzte er offenbar die Strömung. Der Schlepper soll laut Augenzeugenberichten auf die Schute gerutscht und dann in der Elbe versunken sein.

Der Maschinist des Schleppers rettete sich mit einem Sprung ins Wasser, der Kapitän gelangte mit einem gewagten Sprung unverletzt auf dem Bagger. Ein Beiboot brachte den Maschinisten wieder sicher an Land. Der Schlepper befindet sich nun in der Fahrrinne der Elbe.

Nach ersten Erkenntnissen sei deutlich weniger als 100 Liter Kraftstoff aus dem mit 5000 Litern gefüllten Tank ins Wasser gelaufen, wie Volker Dumann von der Behörde für Stadtentwicklung (BSU) am Donnerstag mitteilte. Größere Beeinträchtigungen für die Umwelt sollen nicht entstehen, da Diesel sich bei dem aktuellen Wetter schnell verdünnt. Es habe zwar Meldungen von Seeschiffen über Diesel elbabwärts und eine Geruchsentwicklung gegeben, bei einer Absuche habe aber nichts festgestellt werden können. Der Unfallort sei auch die ganze Nacht über ausgeleuchtet worden.

Am Donnerstagvormittag untersuchten Experten der Umweltbehörde, von Feuerwehr, Polizei und Hamburg Port Authority die Untergangsstelle. Am Nachmittag soll dort ein Taucher eingesetzt werden, der sich ein Bild von der Lage unter Wasser macht. Um 18 Uhr wird über die Bergung und weitere Fragen entschieden. „Das kann dort noch mehrere Tage dauern“, sagte Dumann.

Die Schifffahrt ist durch den Schlepperuntergang nicht beeinträchtigt, der Untergangsort liegt am Rande der Fahrrinne und ist bereits mit Tonnen markiert. Die „Heinrich Hübbe“ liegt in 12 bis 14 Metern Tiefe am Hang der Fahrrinne. Großschiffe müssten am Unfallort aber mit verringerter Geschwindigkeit vorbeifahren, erklärte ein Polizeisprecher.