„Tagesschau“-Sprecher Thorsten Schröder, 45, hat ein Buch über seine Teilnahme am Ironman in Frankfurt 2012 und das Training für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen geschrieben.
Hamburg Am Ende steht ein Cookie-Kirsch-Kuchen oder besser gesagt ein Rezept für einen solchen. Moderator, Journalist und „Tagesschau“ Thorsten Schröder, 45, hat ein Buch über seine Teilnahme am Ironman in Frankfurt 2012 und das achtmonatige Training für die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen in elf Stunden, einer Minute und 32 Sekunden geschrieben. Das Training war hart, aber Schröder war härter. Und dann, gerade in der entscheidenden Endphase der Vorbereitung, kam Freundin Wiebke mit dem Kuchen an. „Das war eine ganz schön harte Probe“, sagt Schröder. „Denn das war der leckerste Kuchen, denn ich je probiert habe.“ Trotzdem blieb er diszipliniert und aß nur ein wenig von der Kalorienbombe. Ihn prägte diese Versuchung aber so sehr, dass er das Rezept in sein Buch „Nachrichten vom Ironman“, indem es sonst um Sport und Trainingstipps geht, aufnahm.
Aber Freundin Wiebke spielt nicht nur bei dieser Anekdote eine wichtige Rolle. „Ohne sie wäre es unfassbar viel schwieriger gewesen“, so Schröder. „Ich würde fast sagen, ich hätte es ohne sie nicht geschafft.“ Denn so ein intensives Training wie das für den Ironman koste viel Zeit. Freundin Wiebke musste ihrem Sportler deshalb viel im Alltag abnehmen. Und wenn Freunde am Wochenende zum Grillen einluden, musste sie allein hingehen, während Schröder mal wieder 150 Kilometer mit dem Rad fuhr, um anschließend gleich Laufen zu gehen. Außerdem ist die Freundin Osteopathin und baute ihre mobile Behandlungsliege auch schon mal im Wohnzimmer auf, um Schröder bei Problemen mit dem Knie oder der Achillesferse professionell zu helfen. „Die Herausforderung Ironman schafft man nur, wenn die Partnerin das akzeptiert und einen unterstützt.“
Der gebürtige Reinbeker, der heute im Grindelviertel lebt, war schon als Kinder sportlich, spielte Fußball. Doch im Alter von 14 Jahren wurde bei ihm eine Instabilität der Wirbelsäule, sogenanntes Wirbelgleiten, diagnostiziert. Schröder wurde operiert, lag einen Monat im Krankenhaus und musste ein Jahr lang ein Korsett tragen. „Damit hatte sich Sport für mich erst mal erledigt.“ Schröder wurde vom aktiven zum passiven Fußball und entdeckte seine Liebe zum FC St.Pauli.
Nach gut sechs Jahren wurde es Schröder dann aber zu passiv und er versuchte es mit Radsport. Er fuhr Renn- und Trekkingrad, reiste per Rad durch den gerade geöffneten Ostblock. 1998 dann nahm er zum ersten Mal an den Cyclassics teil und ist seither jedes Jahr dabei. Die ersten Triathlons folgten. Marathons hingegen sind nicht Schröders Sache. „Zu langweilig. Da fehlt mir die Abwechslung.“
Heute macht der Fernsehmann um die fünf Wettkämpfe im Jahr. „Wenn man den Ironman geschafft hat, läuft der Rest fast nebenbei“, sagt er ohne dabei überheblich zu klingen. Ein bisschen mache das Ganze auch süchtig. 2013 ist Schröder wieder in Frankfurt mitgelaufen. Sein großer Traum: sich mit einem guten Ergebnis für den Ironman auf Hawaii zu qualifizieren. Ein bisschen fehlt dafür aber noch. „So ein Stündchen.“ Im nächsten Jahr will er es deshalb wieder versuche. „Aller guten Dinge sind drei.“