Zum Wintersemester werden wieder viele Studenten eine Wohnung suchen. Doch eine bezahlbare Unterkunft zu ergattern, wird schwierig. Der Senat soll nun bessere Wohnbedingungen für die jungen Menschen schaffen

Hamburg. In Hamburg sollen bis zum Wintersemester 2016/2017 zusätzliche 1000 Wohnheimplätze für Studenten geschaffen werden. Das fordert die Linke-Fraktion, die heute unter dem Titel „Ausbau von studentischen Wohnheimplätzen sicherstellen – Studierende nicht mit steigenden Mieten alleine lassen“ einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen wird.

„Auch dieses Jahr wird das Studierendenwerk wieder Notunterkünfte in Turnhallen aufbauen müssen“, sagt Fraktionschefin Dora Heyenn. „Das ist kein Zustand.“ Senat und Bürgerschaft müssten dringend handeln, damit Studierende in Hamburg vernünftige Wohnbedingungen vorfänden. In ihrem Antrag fordern die Linken zudem, dass der Bau von Studierendenwohnanlagen wie in anderen Bundesländern mit Zuschüssen von bis zu 32.000 Euro finanziert werden. Zusätzlich soll ein Bund-Länder-Programm realisiert werden, um bundesweit 25.000 zusätzliche öffentlich geförderte Wohnheimplätze zu bauen.

Fest steht, dass es zu Beginn des jetzt beginnenden Wintersemesters in der Hansestadt wieder eine große Nachfrage nach einer Unterkunft in einer der 23 Wohnanlagen des Studierendenwerks geben wird. Nach Angaben der Linken stehen schon jetzt mehr als 1700 Studenten auf der Warteliste. Voraussichtlich seien aber nur 250 bis 300 Zimmer zum Wintersemester frei. „Mit einer Versorgungsquote von 8,74 Prozent ist Hamburg von der durchschnittlichen bundesweiten Unterbringungsquote von 11,9 Prozent weit entfernt“, heißt es in dem Antrag der Linken. Hamburg brauche damit etwa 1500 zusätzliche Plätze, nur um zum Bundesdurchschnitt aufzuschließen. Hinzu komme, dass sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter zuspitze und die Studierendenzahlen stiegen.

„Es ist allerhöchste Zeit, dem Verdrängungseffekt entgegen zu wirken und eine der Ursachen direkt anzugehen", sagt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Bezahlbare Wohnheimplätze sind ein richtiger Ansatz, weil sie letztlich nicht nur den Studierenden zugutekommen: Sie entlasten den Wohnungsmarkt dort, wo es am dringendsten nötig ist: bei günstigen Wohnungen.“ Das helfe neben Studenten auch anderen Menschen mit geringem Einkommen, Auszubildenden und jungen Familien. Sudmann: „Wobei wir uns im Klaren darüber sind, dass die von uns geforderten Maßnahmen allein die Wohnungsnot in Hamburg nicht lösen werden.“

Von den bestehenden etwa 5760 Studentenwohnheimplätzen in der Stadt werden 3950 Plätze vom Studierendenwerk Hamburg betrieben. Aktuell plant das Studierendenwerk weitere 250 Wohnheimplätze in Allermöhe und 120 in der HafenCity.