Hamburg. Die Hansestadt soll die Energienetze zurückkaufen. Beim Volksentscheid über die Zukunft des Strom-, Gas- und Fernwärmenetzes stimmten nach Auszählung fast aller Stimmen 50,9 Prozent der Hamburger für und 49,1 Prozent gegen die Rekommunalisierung. Wenige Tausend Stimmen gaben den Ausschlag für den Sieg der Initiative, die die Umweltschutzorganisation BUND, die Verbraucherzentrale und Teile der evangelischen Kirche gestartet hatten.
BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch wertete das Ergebnis als „Meilenstein für die direkte Demokratie“. Die Netze-Initiative habe „trotz massiver Medienkampagne mit millionenschwerer Anzeigenkampagne und einem Bündnis aus Wirtschaft und Politik“ die Mehrheit hinter sich.
SPD-Fraktionschef Andreas Dressel kündigte eine schnelle Umsetzung des Volksentscheids an. Die SPD-Fraktion werde den Senat schon am Montag beauftragen, Schritte zur Gründung einer eigenen Netzgesellschaft einzuleiten. Auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD), der immer wieder vor einem Rückkauf der Netze gewarnt hatte, versicherte: „Diesem Votum sieht sich der Senat verpflichtet.“