Ein 15-Jähriger Schüler wurde dabei schwer verletzt. Die Mutter des Jungen erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die betreuende Lehrerin. Die Zehntklässler wurden bei einem Dorffest in der sächsischen Schweiz angegriffen.

Hamburg. Eine Hamburger Schulklasse ist in der Sächsischen Schweiz mutmaßlich von Rechtsradikalen angegriffen worden. Dabei wurde ein 15 Jahre alter Schüler schwer verletzt. Die Mutter des Jungen erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen die betreuenden Lehrer: Erst Stunden nach der Attacke sei sie über die Ereignisse informiert worden. Eine Ärztin soll am Tatort keine Verletzungen festgestellt haben. Erst auf Betreiben seiner Mutter wurde der Junge Tage später im UKE untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass er einen Kieferbruch und eine Augenhöhlenbodenfraktur erlitten hatte.

Die mutmaßliche Tat ereignete sich in der vorvergangenen Woche. 87 Zehntklässler und sechs Lehrer des Goethe-Gymnasiums (Lurup) hatten einige Tage in der sächsischen Kurstadt Bad Schandau verbracht. Dort waren mehrere Schüler trotz Verbots auf ein Dorffest gegangen, wo Schülerinnen von betrunkenen Jugendlichen belästigt worden sein sollen. Später sollen dann drei Rechtsradikale auf der Toilette in der Jugendherberge einen der Hamburger Schüler, der einen chinesischen Vater hat, zusammengeschlagen haben. Aus Angst vor weiteren Angriffen verbarrikadierten sich Schüler in der Jugendherberge. „Wir fassten uns an den Händen und weinten“, sagte das 15-jährige Opfer am Sonntag dem Abendblatt.

Nach Zeugenangaben löste die Polizei die Belagerung erst nach einer halben Stunde auf. Neun Verdächtige wurden festgenommen. Weil die Täter vor dem Gebäude fremdenfeindliche Parolen riefen, hat den Fall das Operative Abwehrzentrum (OAZ) Sachsen mit Sitz in Leipzig übernommen, eine dem Staatsschutz vergleichbare Polizeiabteilung. Es hat die Ermittlungen gegenüber dem Abendblatt bestätigt.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie auch in der Montag-Ausgabe des Abendblatts.