HackFwd hat nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Die unterstützten Startups warfen nicht genug Geld ab. Lars Hinrichs konzentriert sich nun auf andere Projekte.
Hamburg. Die Start-up-Fabrik HackFwd des Hamburger Unternehmers Lars Hinrichs schließt. Die vor drei Jahren gestartete Firma unterstützte Gründer mit ihren Ideen, finanziell und mit Managementkapazitäten. Der Grund für das jetzige Aus des Pöseldorfer Drei-Mann-Büros ist die Erfolglosigkeit der geförderten Firmen, beziehungsweise die Tatsache, dass sich damit kein Geld verdienen ließ.
Zu den 16 von HackFwd unterstützten Firmen gehört etwa Cobook, die ein digitales Adressbuch anbieten, Infogr.am, die interaktive Infografiken im Programm haben oder Watchlater, die das komfortable Ansehen von Internetvideos ermöglicht. Bei all diesen Unternehmen galt das gleiche Prinzip: Die Start-ups bekamen Kapital und gaben Hinrichs dafür Anteile. „Ich wollte, dass die Gründer den gleichen Kick erleben wie ich damals mit Xing“, beschreibt Lars Hinrichs, warum er sich mit der Start-up-Fabrik engagierte.
Hinrichs hatte 2003 das digitale Businessnetzwerk OpenBC gegründet, das er später in Xing umbenannte und an die Börse brachte. 2009 verkaufte der Urenkel des Stadtbäckerei-Gründers die Mehrheit seiner Xing-Anteile an Burda und verdiente mit diesem Geschäft 48 Millionen Euro. Bei Xing treffen sich Angestellte, Selbstständige und Unternehmen, stellen eigene Profile ein und kontaktieren sich auch bei der Jobsuche. Heute arbeiten bei Xing in Hamburg gut 400 Beschäftigte. Gestern meldete der Konkurrent LinkedIn, dass er gegenüber Xing, die im deutschsprachigen Raum Marktführer sind, stark aufhole. In den vergangenen zehn Monaten sei die Zahl der Kunden auf vier Millionen gestiegen, allerdings liegt Xing mit 6,5 Millionen Mitgliedern klar vorn.
Die Gründe des Scheiterns bei HackFwd seien zahlreich, beschreibt Hinrichs: Zuweilen habe er zu spät die Notbremse gezogen, wenn ein Projekt nicht funktionierte, er habe bei manchen Firmen einen schnelleren Erfolg erwartet und die Bürokratie unterschätzt. Auch in Zukunft will sich der Vater zweier Kinder mit wachsenden Unternehmen beschäftigen: Er konzentriert sich auf seine zweite Investmentfirma Cinco Capital. Diese investiert in späteren Lebensphasen von Start-ups, also dann, wenn die Kinderkrankheiten überstanden sind. Zudem baut Hinrichs an der Badestraße zahlreiche Wohnungen und ist mit diesem Projekt wegen eines Streits um den Auszug des Edel-Italieners Osteria Due in die Schlagzeilen geraten.