Aktivisten der Roten Flora nennen 24. September als Termin für Kundgebung
Sternschanze. Nach den Spekulationen um einen Verkauf der Roten Flora macht die linke Szene weiter Druck. „Wir werden die Flora auch in Zukunft mit allen Mitteln verteidigen“, hatten Vertreter der Flora-Besetzer erst Mitte vergangenen Monats verkündet. Wie ernst es die „Floristen“ meinen, könnten die Hamburger, speziell die Pöseldorfer, Ende September erfahren: Die „heißesten Trends der kommenden Auseinandersetzungen im Fall eines möglichen Angriffs auf die Rote Flora“ sollen den dortigen Bewohnern und „ansässigen Investor_innen“ mit einer „Autonomen Modenschau" samt Kundgebung an der Milchstraße nahe gebracht werden. Angekündigt wird die Aktion für den 24. September auf einer einschlägigen Internetseite.
Hintergrund: Die autonome Szene fürchtet die Räumung des Kulturzentrums. Der Eigentümer der Immobilie, der selbst ernannte Kulturinvestor Klausmartin Kretschmer, hatte bereits mehrfach einen Verkauf ins Gespräch gebracht. Zuletzt hieß es, er habe das Gebäude bereits an den in Pöseldorf ansässigen Geschäftsmann Gert Baer vermietet, der gleichsam ein Berater Kretschmers sei. Und dieser könnte einen Wachdienst beauftragen, um das ehemalige Theater räumen zu lassen. Eine Bestätigung für diese Entwicklung gibt es bislang allerdings nicht.
Auch wenn niemand wisse, was Kretschmer und sein Geschäftspartner planten, heißt es in der Kundgebungs-Ankündigung im Internet, „die Zeichen der Zeit stehen zweifelsohne auf Sturm“. Zudem sei die „Modenschau“ eine „Mobilisierungsveranstaltung“ für eine Demonstration „gegen Mietenwahnsinn und kapitalistische Stadtentwicklung“, die vier Tage später am Millerntor starten soll.