Die Armutsgefährdungsquote in der Hansestadt liegt nur bei 14,8 Prozent - im Bundesdurchschnitt beträgt die Quote 15,2 Prozent. Auch im Vergleich der Großstädte schneidet Hamburg gut ab.

Hamburg/Wiesbaden. Die Armutsgefährdung in Hamburg ist etwas geringer als im Bundesdurchschnitt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, lag die Armutsgefährdungsquote 2012 in der Hansestadt bei 14,8 Prozent, während sie im Bundesgebiet 15,2 Prozent betrug. Im direkten Vergleich der deutschen Großstädte ist das Armutsrisiko in Hamburg sogar gering. Nach einer EU-weiten Definition gelten Menschen als armutsgefährdet, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung zur Verfügung haben.

Laut Statistik ist die Armutsgefährdung im Osten Deutschlands nach wie vor deutlich höher als im früheren Bundesgebiet. So lag sie in Ostdeutschland bei 19,7 Prozent, während sie im Westen 14,0 Prozent betrug. Allerdings haben sich die Quoten beider Landesteile seit 2005 angenähert. Damals galten 20,4 Prozent der Ostbürger und 13,2 Prozent der Bewohner im Westen als armutsgefährdet.

Seit acht Jahren ist die Armutsgefährdung stets am niedrigsten in Baden-Württemberg und Bayern, am höchsten seit 2010 in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Im Vorjahr betrag das Armutsrisiko in Baden-Württemberg 11,1 Prozent und in Bayern 11,2 Prozent. In Bremen (23,1) und in Mecklenburg-Vorpommern (22,9) war es rund doppelt so hoch. Im Vergleich der Jahre 2012 und 2005 ist das Armutsrisiko am stärksten in Thüringen und Sachsen-Anhalt gesunken. Am stärksten gestiegen ist es in Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Im Vergleich der 15 bevölkerungsreichsten deutschen Städten liegt Hamburg auf Rang drei. Geringer war das Armutsrisiko nur noch in München (11,4) und Stuttgart (13,4). Am höchsten war es in Dortmund (26,4), Leipzig (25,9) und Duisburg (25,1). Allerdings sind die Einkommen in Hamburg statistisch höher als im Bundesgebiet. Das Armutsrisiko würde sich also erhöhen, wenn statt des bundesweiten das hamburgweite Durchschnittseinkommen berücksichtigt werden würde.

Im Vergleich zum Jahr 2005 ist das Armutsrisiko in Hamburg gesunken. Damals lag die Quote bei 15,7 Prozent, knapp ein Prozentpunkt höher als 2012. In dieser Zeit ist die bundesweite Armutsquote um 0,5 Prozentpunkte gestiegen. Gesunken ist sie ebenfalls in Nürnberg und Dresden. In den übrigen untersuchten Großstädten ist sie gegenüber 2005 angestiegen: Am stärksten in Duisburg, Dortmund, Düsseldorf und Köln.