In Hamburg fielen nur 128 Liter Regen, so wenig wie zuletzt 2003
Hamburg. Die Sonne scheint, die Stadt strahlt – und das bereits seit Wochen: Die Hansestadt blickt auf einen schönen Sommer zurück. Noch vor Ende des meteorologischen Sommers Ende August fällt das statistische Wetter-Fazit positiv aus.
Die mittlere Temperatur lag nach Messungen des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation (IWK) im Zeitraum von Anfang Juni bis jetzt bei 17,5 Grad Celsius. Es war also 1,2 Grad wärmer als im generellen Durchschnitt von 1961 bis 1990 für diese Jahreszeit. Auch wenn es sich für manchen so anfühlte, der die Sonne ausgiebig an Alster und Elbe nutzte: Einen Rekordsommer gab es in diesem Jahr nicht, denn 2010, 2006 und 2003 waren noch wärmer. Immerhin eine Temperatur-Höchstmarke hatte 2013 aber zu bieten: Der 2. August war mit 34,3 Grad der heißeste zweite Augusttag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Außergewöhnlich war der diesjährige Sommer beim Niederschlag. Es regnete nur 128,7 Liter. Normal wäre im Zeitraum von Juni bis August eine Niederschlagsmenge von durchschnittlich 226,3 Litern. Somit fielen auf Hamburg nur 57 Prozent der statistisch normalen Regenmenge. Damit verzeichnet die Stadt einen Rekordwert seit 2003 und blickt auf den trockensten Sommer seit zehn Jahren zurück. Damals fiel die Niederschlagsmenge sogar noch etwas geringer aus: 2003 fielen nur 122,8 Liter Regen.
Selbst im bundesweiten Vergleich schneidet Hamburg bei den Niederschlagswerten gut ab und befindet sich in einem trockenen Streifen, der von der Ostsee über den Harz bis nach Rheinland-Pfalz reicht. Im Süden, Osten und an der Nordsee war es in diesem Sommer deutlich nasser. Im hochwassergeplagten Dresden regnete es im Vergleichszeitraum beispielsweise 285 Liter 130. In Hamburg regnete es nicht nur wenig, auch die Sonne war fleißiger als im Durchschnitt. So kommt die Hansestadt schon einige Tage vor dem meteorologischen Sommerende an diesem Wochenende auf 682,2 Sonnenstunden und liegt mit 107 Prozent des Durchschnittswertes bereits über dem Sonnen-Soll. Zuletzt gab es 2006 noch mehr Sonnenstunden mit 754,6 Stunden.
Inwieweit dieser trockene Sommer mit seinem Hitzerekord, aber auch der kalte März und der nasse Mai normal sind, diskutieren Wissenschaftler vom 23. bis zum 27. September auf dem 8. Extremwetterkongress in Hamburg anlässlich der Veröffentlichung des ersten Teils vom fünften IPCC-Sachstandsbericht (Intergovernmental Panel on Climate Change). Der Kongress wird begleitet von einer Messe, der Inszenierung „IchWolke“ unter der Regie von Anna Schildt, einer großen Fotoausstellung im Überseequartier, einem Bildungsprogramm für Schulen und dem Tag der Logistik zum Thema.