Hamburg. Nach monatelangem Honorarstreit bekommen niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten in der Hansestadt jetzt erstmals einen „Hamburg-Zuschlag“. Der bundesweit einmalige Aufschlag für die „überdurchschnittliche Kostensituation“ soll höhere Ausgaben der Mediziner für Miete und Personal ausgleichen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) mit. Der Zuschlag in Höhe von gut zwei Prozent gilt rückwirkend zum Jahresanfang 2013.
Das Schiedsamt habe mit dieser Entscheidung den seit neun Monaten schwelenden Honorarkonflikt zwischen der KVH und den gesetzlichen Krankenkassen beendet, erklärte der Vorsitzende Walter Plassmann. Er sprach von einem „ersten Schritt“. Insgesamt steige das Honorar in diesem Jahr um rund vier Prozent.
Die Hamburger Ärztekammer kritisierte den Zuschlag. „Das Geld, das die Hamburger Ärzte nun extra bekommen sollen, wurde vorher an anderer Stelle bereits gekürzt“, sagte Vizepräsident Klaus Schäfer. „Ein echter Honorarzuwachs ist das deshalb nicht.“ Kritik übte er auch der neuen Studie des Statistischen Bundesamtes. Demnach haben niedergelassene Mediziner mit eigener Praxis in den vergangenen Jahren ein kräftiges Honorarplus erzielt und durchschnittlich 17 Prozent mehr kassiert als vier Jahre zuvor. Schäfer sprach von „unrealistischen Zahlen“.