Einer japanischen Studie zufolge werden Äpfel aufgrund der Erderwärmung immer süßer und mehliger. Die Obstbauern im Alten Land versprechen aber: „Unsere Äpfel bleiben knackig.“
Hamburg/Jork. Süßer? Ja! Mehliger? Nein! Auch die Apfelsorten aus dem Alten Land sind in den vergangenen Jahren süßer geworden. „Höhere Temperaturen hängen meist mit mehr Sonne zusammen und die ist dafür verantwortlich, dass sich die Stärke in den Äpfeln in Zucker umwandelt“, sagt Matthias Görgens von der Obstbauversuchsanstalt in Jork. Da die Temperaturen in den vergangenen 30 Jahren etwa um 1,5 Grad gestiegen seien, sei es logisch, dass auch die Äpfel süßer geworden sind. „Ein sonnenreicher Sommer wie in diesem Jahr lässt sich da aber sicher nicht als Vergleichszeitraum anführen“, erklärt er.
Eine gerade veröffentliche japanische Studie besagt, dass Äpfel merklich süßer, gleichzeitig aber auch mehliger werden. Die Forscher untersuchten die Daten der Apfelsorten Fuji und Tsugaru, die seit den 1970er-Jahren auf zwei Plantagen der Provinzen Nagano und Aomori geerntet wurden.
„In Japan werden in der Regel ohnehin sehr viel süßere und ganz andere Sorten als bei uns angebaut“, sagt Görgens. Zugleich gibt er zu bedenken, dass die Obstbauern im Alten Land heute nicht die gleichen Sorten wie vor 30 Jahren anbauten, sodass eine Langzeitbetrachtung kaum möglich sei.
„Ob ein Apfel mehlig ist, hängt entscheidend von der Sorteneigenschaft ab“, sagt Görgens. Frühsorten wie Jamba seien in der Regel mehliger. Die aber würden kaum im Alten Land angebaut. Die beliebten Sorten wie Elstar, Jonagold und Braeburn, die in etwa vier Wochen geerntet würden, seien grundsätzlich fester und knackiger. „Entscheidend ist außerdem, dass die Äpfel zur rechten Zeit, also nicht zu spät, geerntet und fachgerecht gelagert werden“, so Görgens.