Deutschlands größte Containerlinie schafft die Wende. Der Gewinn von 21 Millionen Euro im zweiten Quartal hätte sogar noch höher ausfallen können.

Hamburg. Es ist eine positive Wende für das Hamburger Traditionsunternehmen: Die Reederei Hapag-Lloyd hat dank eines rigiden Sparkurses und sinkender Treibstoffkosten wieder gute Zahlen vorgelegt. Nachdem der Verlust zu Jahresbeginn bereits eingedämmt worden war, erzielte Deutschlands größte Containerlinie im Zeitraum von April bis Juni einen Nettogewinn von knapp 21 Millionen Euro, wie die Reederei mitteilte. Vor Jahresfrist hatten sieben Millionen Verlust zu Buche gestanden.

Der Gewinn wäre womöglich noch höher ausgefallen, wenn der scharfe Wettbewerb zwischen den Reedereien Hapag-Lloyd bei den wichtigen Frachtraten nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. „Ratenerhöhungen sind unverzichtbar, um wieder zu einer vernünftigen Ergebnissituation zurückzukehren“, sagte Vorstandschef Michael Behrendt.

Die Transportmenge stieg um 2,3 Prozent auf 1,39 Millionen Standardcontainer (TEU). Der Umsatz lag dagegen mit 1,71 (1,79) Milliarden Euro unter dem Vorjahresquartal.

Für das erste Halbjahr ergibt sich somit ein nahezu unveränderter Umsatz von 3,36 (3,40) Milliarden Euro und ein Konzernverlust von 73 Millionen Euro. Das erste Quartal ist bei Linienreedereien traditionell das schlechteste des Jahres und fiel in diesem Jahr bei Hapag-Lloyd besonders schlecht aus. Die durchschnittliche Frachtrate von 1522 Dollar je TEU lag nochmals um 17 Dollar unter dem ohnehin schwachen Niveau des vergangenen Jahres.

Hapag-Lloyd will in diesem Jahr operativ ein positives Ergebnis erreichen, also vor Steuern und Zinsen. Nach einem halben Jahr liegt dieses Ergebnis mit 13,5 Millionen Euro im Plus. Der Konzern ist mit 3,1 Milliarden Euro Eigenkapital und einer Eigenkapitalquote von 44 Prozent solide finanziert. Allein im ersten Halbjahr investierte er 464 Millionen Euro in Schiffe und Container.