Zustand des unterernährten Heulers in Quarantäne weiterhin kritisch

Hamburg. Es ist Glück im Unglück für den kleinen unterernährten Heuler, den zwei Angler am Dienstag aus dem Hafenbecken im Hamburger Hafen gefischt haben. Bereits Mittwochnachmittag konnte das drei Wochen alte Tier in die Seehundaufzuchtstation Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen) gebracht werden. Doch die Pfleger der Aufzuchtstation sind besorgt. Nach Angaben der Mitarbeiter befindet sich das Robbenbaby immer noch in einem „sehr kritischen Zustand“.

Stationsmitarbeiter Jan Dohndorf, 35, sagt: „Das Tier befindet sich in einem sehr schlechten Allgemeinzustand“. Vor allem das Verdauungssystem des Kleinen sei geschwächt. Bei einer Körpergröße von 50 Zentimetern ist das Robbenbaby nicht einmal 7 Kilogramm schwer. Normalgewicht wären zu diesem Zeitpunkt 15 bis 20 Kilogramm. Nun müsse darauf geachtet werden, dass der Heuler so schnell wie möglich zunimmt. „Wir tun unser Bestes“, sagt Dohndorf, „aber sein Zustand wird sich so schnell nicht ändern“.

Aktuell ist der Kleine in Quarantäne und wird durchgängig von den Mitarbeitern betreut. Nach dem Stress der vergangenen Tage braucht der Heuler nun vor allem Ruhe. Zwei Angler hatten am Dienstag das völlig erschöpfte Robbenbaby auf einem Stein im Wasser entdeckt und mit ihrem Kescher eingenetzt. Das Tier hatte sich nicht mehr aus eigener Kraft über Wasser halten können. Die beiden Angler blieben bei dem Tier, bis die Feuerwehr eintraf.

Zwei Feuerwehrleute konnten den Heuler bergen und brachten ihn vorübergehend in die Wache am Berliner Tor, bevor Mitarbeiter der Seehundaufzuchtstation das Tier abholten. Für Jan Dohndorf heißt es nun abwarten. „Es ist ein Glück, dass der Heuler gefunden wurde“, sagt er.