460 Teilnehmer übernachten im Grand Elysée. Deutsche Wurst ist beim Frühstück nicht gefragt, dafür Eierspeisen
Rotherbaum. Stimmengewirr. Indisch, Spanisch, Chinesisch und natürlich Englisch, die Sprache, die alle Welt versteht: Die Atmosphäre im Hotel Grand Elysée, dem Hauptquartier der „Löwen“ während des Weltkongresses in Hamburg, ist international und herzlich. Iren umarmen Japaner, Amerikaner herzen Franzosen.
460 der insgesamt 23.000 Tagungsteilnehmer logieren in Eugen Blocks Hotel am Dammtor. Die meisten haben ihre Frauen oder Partner mitgebracht. „Die Hamburger sind sehr nett und hilfsbereit“, sagt Tommy Leung, der aus Hongkong angereist ist. „Man fühlt sich sehr willkommen.“
Leung meint unter anderem Johanna Horn, die das Veranstaltungsbüro des Elysée leitet. Normalerweise ist sie dafür zuständig, dass alle im Hotel abgehaltenen Meetings wie gewünscht verlaufen. Doch dieser Tage sei sie „Mädchen für alles“, sagt sie. „Die Gäste kommen immer auf mich zu, wenn sie etwas brauchen.“ Oft gehe es um kleine Dinge, die schnell erledigt seien. Aber es habe auch schon ungewöhnliche Wünsche gegeben. „Ein indischer Gast wünschte sich eine Mikrowelle auf dem Zimmer.“ Ein Wunsch, der ausnahmsweise nicht erfüllbar war. Weil es schlicht verboten ist, auf den Zimmern zu kochen.
Überrascht war Johanna Horn über den Wunsch nicht. Sie kennt schon viele verschiedene Kulturen. Bevor sie vor einem Jahr nach Hamburg kam, arbeitete sie viereinhalb Jahre bei einer großen Hotelkette in Dubai. „Dort habe ich viel über die Mentalität im Nahen Osten und in Asien gelernt.“
Küchenchef Peter Sikora hingegen hat sich verschätzt. „Wir hatten zu wenig Eier bestellt.“ Deutsche Wurstspezialitäten sind derzeit im Frühstücksraum kaum gefragt. Amerikaner und Australier wollen zum Frühstück Eierspezialitäten: Peter Sikora und sein Team bereiten jeden Morgen durchschnittlich 500 Omeletts zu.