Eine Glosse von Vanessa Seifert
Dieser kleine Text ist ein Brüller. Selbst wenn Sie an dieser Stelle heute mal nichts zu lachen haben: Es geht nämlich um Löwen. Eine ganze Horde ist bekanntlich derzeit in der Stadt. The lion sleeps tonight … in Hamburg, könnte man sagen. Und morgen und übermorgen auch. Denn noch bis Dienstag sind sie los – übrigens auch zwischen Gänsemarkt und Mönckebergstraße, wo gerade die Weibchen bevorzugt auf Beutezug gehen. Vielleicht lässt sich die eine oder andere auch die Mähne stutzen. Für den Löwenanteil der Einnahmen sorgen die Gäste, die gar nicht so wild sind wie ihr Ruf, auf jeden Fall.
Kein Wunder übrigens, dass sich Löwen in Hamburg wohlfühlen. Es liegt nicht, Sie ahnen es, an der trockenen Hitze in der Stadt. Sondern daran, dass wir Großkatzen gegenüber tierisch aufgeschlossen sind: 2.300.000 Treffer findet die Suchmaschine Google für die Kombination „Hamburg“ und „Löwe“. König der Liste ist das Erfolgsmusical im Hafen, gefolgt von der Löwenstraße in Hoheluft-Ost. Dann gibt es noch die unzähligen Partylöwen, die jeden Abend auf den Kiez ziehen, und jene, die nicht ganz so viel Auslauf haben, aber dafür denkmalgeschützt und kostenlos im Altbau wohnen – in der historischen Löwenanlage bei unseren Hagenbecks.
Die ARD hat ihr Programm angepasst und am Freitagabend anlässlich des Welttreffens einen emotionalen Brennpunkt gesendet: „Eine Liebe in der Stadt des Löwen“ hieß der Streifen. Wobei der versehentlich in Singapur gedreht worden war. Na, ja.
In zwei Wochen kommen übrigens wieder Löwen an die Elbe. Elf 1860er aus München. Bei denen sind wir aber froh, wenn sie wieder abreisen. Nach einer Niederlage gegen einen hoffentlich löwenstarken FC St. Pauli ...