Über 80 Polizisten haben in der vergangenen Woche insgesamt 16 Wohnungen im Raum Norddeutschland, vor allem in Hamburg, durchsucht. Darunter auch eine Moschee im Hamburger Stadtteil Harburg.
Hamburg. In Hamburg und in Schleswig-Holstein ist die Polizei in der vergangenen Woche mit einem Großaufgebot gegen mutmaßliche Salafisten vorgegangen. Wie eine Sprecherin der Hamburger Polizei bestätigte, wurden am 20. Juni an insgesamt 16 Orten Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. In Hamburg wurden Wohnungen in den Stadtteilen Rotherbaum, Billstedt und Bramfeld durchsucht.
Insgesamt seien 80 Polizisten im Einsatz gewesen. Sie hätten in den Wohnungen der mutmaßlichen Islamisten umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das derzeit ausgewertet werde. Festnahmen habe es keine gegeben.
Hintergrund der Razzien seien Erkenntnisse über „die Fortführung der seit dem 14. Juni 2012 verbotenen Vereinigung „Millatu Ibrahim““. Demnach durchsuchte die Polizei Privatwohnungen in Hamburg, Pinneberg, Lübeck und Elmshorn und eine Moschee im Hamburger Stadtteil Harburg.
„Wir ermitteln gegen 15 Beschuldigte“, bestätigte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft. „Der Vorwurf lautet: Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Tat und Verstoß gegen eine Vereinigungsverbots-Verfügung.“ Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte die salafistische Vereinigung „Millatu Ibrahim“ bereits 2012 verboten.