Im vergangenen Jahr nutzten so viele Fahrgäste wie nie zuvor die Busse und U-Bahnen der Hamburger Hochbahn. In den kommenden Jahren soll das Angebot im öffentlichen Nahverkehr erweitert werden.

Neues Rekordjahr bei der Hamburger Hochbahn: Im vergangenen Jahr nutzten rund 433 Millionen Fahrgäste Busse und U-Bahnen der Hamburger Hochbahn AG - das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,9 Prozent.

Das Wirtschaftsergebnis im Jahr 2012 konnte erneut verbessert werden. Der durch die Hansestadt Hamburg auszugleichende Fehlbetrag ging um 1,9 Millionen Euro auf 53,7 Millionen Euro zurück. „Mit diesem Wert entlasten wir den Hamburger Haushalt.

Im Branchenvergleich liegt die Hochbahn mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit an der Spitze der Verkehrsunternehmen, national wie international“, so Hochbahn-Finanzvorstand Helmut König am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2012.

Immer mehr Hamburger steigen auf Bus und Bahn um

In ihrer neuen Unternehmensstrategie baut die Hochbahn auf einen weiteren Fahrgäste-Zuwachs um durchschnittlich 2,4 Prozent pro Jahr. Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch betonte am Donnerstag die Wichtigkeit des öffentlichen Nahverkehrs für die Stadtentwicklung: „Der jährliche Fahrgastzuwachs bei der Hochbahn ist ein Beleg für ein attraktives Angebot im öffentlichen Nahverkehr in Hamburg. Die verstärkte Nutzung von Bussen und Bahnen hilft der Metropolregion wirtschaftlich, ökologisch und bei der Stadtentwicklung.“

Seit 2006 steigen die Fahrgastzahlen der Hochbahn mit Wachstumsraten von zum Teil deutlich über zwei Prozent pro Jahr. Günter Elste, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn, sieht keine Trendwende: „Die Menschen merken zunehmend, dass die Autofahrt in die Innenstadt immer mehr von der Lust zur Last wird.

Busse und Bahnen in Hamburg sind attraktiv. Und wo diese einmal nicht richtig passen, bieten wir in unserem Pilotprojekt switchh mit unseren Partnern ein gutes Zusatzangebot, das bei den Mobilitätsbedürfnissen unserer Fahrgäste ansetzt.“

Busbetrieb wird beschleunigt

Am 31. Mai hatte die Hochbahn das Pilotprojekt switchh vorgestellt, das neben dem switchh-Punkt am Berliner Tor auch eine switchh-Card und eine erweiterte HVV-App umfasst. Innerhalb der kommenden zwei Jahre sind sechs weitere Standorte geplant, an denen S-Bahn-Haltestellen um Mietwagen, Leihräder und Abstellplätze für private Fahrräder ergänzt werden sollen.

Die Strategie der Hamburger Hochbahn für die kommenden Jahre sieht zudem eine Ausweitung des Angebots im U-Bahn- wie im Busbetrieb vor. Bis zum Jahr 2020 will die Hochbahn die Kapazität allein im Busbetrieb um 35 Prozent steigern. Hierfür sollen zusätzlich zum Busbeschleunigungsprogramm künftig verstärkt Gelenkbusse eingesetzt werden. Auch Busse mit einer höheren Anzahl an Sitz- und Stehplätzen sind im Gespräch.

Neuer DT 5 ab Jahresende auf Ringlinie U 3

Die neue Fahrzeuggeneration DT 5 der Hochbahn wird Ende des Jahres regulär auf der Ringlinie der U 3 eingesetzt. Bis zum Jahresende sollen in Hamburg insgesamt zwölf neue Fahrzeuge des Typs DT 5 durch Hamburg fahren, 2014 sind zusätzliche Erweiterungen vorgesehen.

Elste richtet seinen Blick auch schon auf das nächste Jahrzehnt: „Schon jetzt müssen wir mit den ersten Überlegungen für die nächste Fahrzeuggeneration beginnen. Der DT 6 soll dann auch eine automatische Betriebsführung im U-Bahn-System ermöglichen. Dieser Betrieb unterstützt den Zugfahrer und ermöglicht einen 100-Sekunden-Takt. Mit diesem Schritt schaffen wir dann auch die Fahrgastzahlenzuwächse im U-Bahn-Bereich bis ins Jahr 2030.“