54 Hamburger bekommen zu viel bezahltes Geld zurück. Verbraucherzentrale rät jedem Kunden, zu prüfen, ob er auch Zahlungen von dem Konzern zurückfordern kann. Ende eines langen Rechtsstreits.
Hamburg. Nachdem E.on Hanse wegen unwirksamer Gaspreiserhöhungen zur Zahlung von rund 75.000 Euro an die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) rechtskräftig verurteilt worden war, hat der Energieversorger jetzt mit Zinsen rund 88.000 Euro gezahlt. Das Geld hat die Verbraucherzentrale – abzüglich ihrer Kosten – den 54 Gaskunden, die ihre Rückzahlungsansprüche an die Verbraucherzentrale zur Erhebung der Sammelklage abgetreten hatten, ausgezahlt. Für eine mindestens fünfstellige Zahl weiterer Anspruchsberechtigter verweigert E.on Hanse aber trotz eindeutiger Rechtslage die Erstattung der ihnen zustehenden Beträge, so vzhh-Chef Günter Hörmann.
E.on Hanse hatte vor gut einem Monat die Rechtsmittel gegen die Urteile des Hanseatischen Oberlandesgerichts und des Landgerichts im Gaspreisstreit mit den Kunden und der Verbraucherzentrale zurückgenommen und dadurch die in Sammelklagen ergangenen Urteile rechtskräftig werden lassen. Seitdem steht für alle Kunden mit der sogenannten „Wärmemarktklausel“ im jetzigen oder früheren Vertrag fest: Wer seine Rechnungen gekürzt hat, braucht nichts nachzuzahlen. Wer Widerspruch eingelegt hat, aber das Verlangte gezahlt hat, kann eine Erstattung verlangen. Wer nichts unternommen hat, sollte prüfen lassen, ob er einen Erstattungsanspruch hat. Die erste Gruppe schätzt die Verbraucherzentrale auf 5000, die zweite auf 50.000, die dritte auf Hunderttausende Kunden.
Unterdessen hat E.on Hanse am Mittwoch in Wandsbek das erste Hocheffizienz-Blockheizkraftwerk der Hansestadt in Betrieb genommen. 1,5 Millionen Euro investierte E.on Hanse Wärme in dieses Kraftwerk, das Strom für rund 4500 Wohnungen produzieren kann. „Die Energiewende in Hamburg lebt von innovativen Projekten und zuverlässigen Partnern. Das zeigt dieses Pilotprojekt von E.on Hanse und General Electrics, mit dem die Unternehmen den Ausbau dezentraler und hocheffizienter Energieerzeugung – und damit die Energiewende in der Hansestadt – unterstützen“, so Umweltsenatorin Jutta Blankau.
„Blockheizkraftwerke spielen für die Energiewende eine zentrale Rolle, denn sie erzeugen Energie effizient und dezentral“, so Udo Bottländer, Vorstand der E.on-Hanse-Gruppe. Mit dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung werde ein wichtiger Baustein der Energiewende in die Praxis umgesetzt.