Von ihr umarmt zu werden ist für die Besucher des Gästehauses der Universität ganz normal. Anna-Maria Karl ist nicht einfach nur General Manager, also eine Art Hoteldirektorin. Sie ist vor allem die Seele des Hauses, das jetzt 50 Jahre alt wird. Eine Frau, die für die Kinder ihrer Gäste auch mal ein Stück Schokolade übrig hat, die es liebt, den Klubraum mit Blumen zu dekorieren, und die für die hauseigene Bibliothek Kinderbücher aus der ganzen Welt sammelt. Seit 14 Jahren führt die 53-Jährige im Gästehaus die Geschäfte. Der Vorsitzende der Stiftung Weltweite Wissenschaft lobt ihr "zauberhaftes Wesen". Ein richtiger "Stern" sei sie.

Das findet sicherlich auch ihr Mann. Mit dem gebürtigen Äthiopier ist Anna-Maria Karl seit 18 Jahren verheiratet und lebt in Blankenese. Dort, in ihrem kleinen Garten, kann sie ihre Dekolust weiter ausleben. Ganz in Weiß ist dort das Motto. Nur weiße Blumen sind zugelassen. Zurzeit blüht der Rittersporn. Das Feine, Zarte mag sie eben. Neben Blumen hat sie eine Schwäche für japanische Süßigkeiten. "Die sind nicht so süß und schön in kleine Portionen verpackt", schwärmt sie. Überhaupt Japan. Da gibt es so edles Papier. Auf einer Japanreise hat sie davon jede Menge gekauft. Was sie damit macht? Weihnachtskarten basteln und Briefe an Freundinnen schreiben. Freunde hat sie auf der ganzen Welt. Die lernt sie ja bei ihrer Arbeit kennen. Spätere Besuche nicht ausgeschlossen.