Am Standort des Interconti an der Alster soll 130-Millionen-Euro-Neubau entstehen
Hamburg. Etwa 120 Zimmer, 20 luxuriöse Mietwohnungen, 130 Millionen Euro Investitionen - das sind die Eckdaten für den spektakulären Hotelneubau am Standort des insolventen Interconti an der Außenalster. "Ich möchte das beste Hotel der Stadt eröffnen", sagt der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der das Grundstück gekauft hat, im Abendblatt-Interview. Dem gebürtigen Hamburger, der seit den 70er-Jahren in der Schweiz lebt, schwebt ein terrassenförmiger Bau "auf höchstem Niveau" vor. Der 76-jährige Milliardär verspricht "moderne Architektur, die in die Villengegend passt". Auch wolle er die Anwohner frühzeitig in das Projekt einbinden.
Kühne hofft, dass sein Hotel im Jahr 2016 eröffnen kann. Auf Mallorca hat er bereits das Castel Son Claret geplant und gebaut. Eine Hotelkette gründen wolle er aber nicht. Vielmehr habe er eine enge Bindung zu dem Standort an der Alster: Das Ehepaar Kühne war bei Hamburg-Aufenthalten immer im Interconti abgestiegen. "Ich wurde informiert, dass man mich gerne als Käufer sehen würde. Dazu habe ich mich kurzfristig entschlossen."
Kühnes Pläne sind nicht das einzige ambitionierte Hotelprojekt in Hamburg. Bis Ende 2015 werden 20 Hotels der Mittel- und Oberklasse gebaut. Der Boom dauert seit Jahren an; seit 2001 ist die Bettenkapazität in der Stadt um rund 20.000 auf derzeit knapp 50.000 Betten gewachsen. Dennoch steigt die Auslastung: Mit 74 Prozent ist sie im Vergleich mit anderen Großstädten überdurchschnittlich hoch. Sascha Albertsen, Sprecher der Hamburg Tourismus, ist überzeugt: "Das Vorhaben von Klaus-Michael Kühne wird den Hamburger Hotelmarkt bereichern."
Im Abendblatt-Interview äußert sich Kühne auch über den HSV, den er finanziell unterstützt: Rafael van der Vaart, dessen Transfer von ihm finanziert wurde, wirft er eine schwache Saison vor. Und: "Ich hätte mir Magath als Sportdirektor gewünscht."