Anwohner wollen Tempo 30 auf Jenfelder Straße, doch die Stadtteilkonferenz ist dagegen. Der Verkehr werde nicht weniger, wenn einzelne Durchgangsstraßen quasi unpassierbar werden würden.
Hamburg. Die Stadtteilkonferenz Jenfeld hat sich gegen die Pläne zur Verkehrsberuhigung und Verpollerung der Jenfelder Straße ausgesprochen. Der Verkehr werde nicht weniger, wenn einzelne Durchgangsstraßen quasi unpassierbar werden würden. Er verteile sich nur anders, verlängere überdies die Wege und verstopfe dann die ohnehin überlasteten Hauptstraßen Jenfelder Allee, Rodigallee und Holstenhofweg. Das sei besonders im Hinblick auf die zu erwartenden gut 2000 Neu-Jenfelder an der Jenfelder Au nicht sinnvoll.
Nach langer Debatte machte ein Jenfelder aus der Mitte der Konferenz seinem Unmut Luft: "Es ist wie überall in Hamburg. Eigennutz geht vor Gemeinnutz. 66 Bürger der Jenfelder Straße schließen sich zusammen und wollen etwas, was alle anderen Jenfelder eigentlich nicht wollen. Und dann sollen sich die 66 durchsetzen?" Es war der einzige Redebeitrag, der Beifall erntete.
Die 66 Anwohner um den Architekten Christian Düwerth bemühen sich seit Jahren um Tempo 30 auf der Jenfelder Straße zwischen Kühnstraße und Jenfelder Allee. Überhöhte Geschwindigkeit, Gefährdung von Kindern, Missbrauch als Schleichweg waren die Argumente. Dagegen hielt auch der bürgernahe Beamte, der der kurvigen Straße bescheinigte, für Tempo 50 geeignet zu sein. Die Gegner sehen die Straße vor allem als wichtige Verbindung zwischen dem Jenfelder Zentrum und dem Gewerbegebiet an der Kühn- und Schimmelmannstraße sowie der Rahlau.
Die Bezirksversammlung hat sich allerdings bereits für die Verkehrsberuhigung der Jenfelder Straße ausgesprochen, was nicht zuletzt der Durchschlagskraft der Initiative geschuldet ist. Die Jenfelder wollen nun eine Korrektur dieses Beschlusses. Mit der geplanten Schließung des Bahnübergangs wird ohnehin Durchgangsverkehr aus der Straße genommen, weil dann keine Verbindung mehr zur Ahrensburger Straße (B 75) besteht.