Gegen den Käufer des Hauses an der Grindelallee 80 Sven Basner ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Unterschlagung und Untreue. Der 32 Jahre alte Immobilienunternehmer soll untergetaucht sein.
Hamburg. Der Verkauf des Hauses an der Grindelallee 80 mit dem Antiquariat Text+Töne (das Abendblatt berichtete) hat am Dienstag eine neue, ungewöhnliche Wendung bekommen. Hintergrund: Gegen den Käufer Sven Basner ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Unterschlagung und Untreue. Basner soll untergetaucht sein.
Bereits seit dem 9. April wird der 32 Jahre alte Immobilienunternehmer gesucht, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte. Eingeleitet wurden die Ermittlungen bereits im Februar. Dabei soll es um Fälle gehen, die bis in den Januar und März 2012 zurückreichen. Weitere Einzelheiten wurden am Dienstag nicht bekannt.
Basner hatte zuletzt mit millionenschweren Käufen von Immobilien Furore gemacht. 2009 hatte er ein stark sanierungsbedürftiges Hochhaus in Buxtehude für eine Million Euro bei einer Zwangsversteigerung erworben. Gegenüber dem Abendblatt gab der Immobilienfachwirt damals an, er habe bereits rund 400 Objekte in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein "gesammelt".
Nur zwei Jahre später geriet Basner erneut in die Schlagzeilen: In Heimfeld erwarb er, wieder bei einer Zwangsversteigerung, das Gebäude des ehemaligen "Café Leben" an der Heimfelder Straße. 150.000 Euro soll er in die Renovierung der Wohnungen, Balkone und Keller gesteckt haben. Das Café wurde neu eröffnet, ist mittlerweile aber schon wieder geschlossen. Im April hat dort ein italienisches Restaurant eröffnet.
In Hamburg hatte Basner auch das Haus an der Grindelallee von einer Erbengemeinschaft der Familie Langhein erworben. Dem Chef des Antiquariats Text+Töne, Frank Mundt, schickte Basner eine E-Mail, in der er ankündigte, dass die Miete für die Geschäftsräume auf 5000 Euro verdoppelt werden solle. Als Begründung dafür nannte er geplante Investitionen in das Haus. Dazu verlangte er von Text+Töne eine Kaution von 26.750 Euro. Das wären mehr als das Dreifache der Summe, die die ehemalige Eigentümerfamilie für notwendig gehalten hatte.