Etwa 300 Kriegsflüchtlinge aus Afrika leben auf Hamburgs Straßen. Am Mittwochvormittag haben rund 50 für eine Unterbringungslösung demonstriert. Sie fordern mehr Unterstützung vom Senat.
Hamburg. Rund 50 in Hamburg lebende Flüchtlinge aus Libyen haben am Mittwochvormittag gegen fehlende Unterstützung demonstriert. Sie marschierten vom Rathaus aus in Richtung Hauptbahnhof, wo sich sich zu einer Abschlusskundgebung zusammenfanden. Sie fordern, dass eine dauerhafte Unterbringungslösung für sie gefunden wird.
„Wir haben nicht den Nato-Krieg in Libyen überlebt, um auf Hamburgs Straßen zu sterben“, stand in französischer Sprache auf ihren Plakaten geschrieben.
Im Vorfeld der Demo hatten die Teilnehmer versucht, ins Rathaus zu gelangen und ihre Belange bei Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) direkt vorzutragen. Sie kamen bis zur Senatstreppe. Dort teilte ihnen Scholz’ Bürosprecher mit, dass der Bürgermeister nicht im Haus sei.
Anwesend bei der Aktion war auch Christiane Schneider, Flüchtlingsexpertin der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie hatte sich im Anschluss an die missglückte Aktion für die spontane Demonstration ausgesprochen.
Etwa 300 Menschen unter anderem aus Nigeria, Togo und Ghana, die 2011 vor dem Krieg in Libyen geflohen sind, leben derzeit in Hamburg auf der Straße. Sie waren nach ihrer Flucht über das Mittelmeer erst in Italien untergekommen. Dort wurden sie mit Papieren ausgestattet und nach Norden weitergeschickt. Nach ihrer Ankunft in Hamburg lebten sie im Winternotprogramm, haben aber seit dessen Ende am 15. April keine Bleibe mehr.